OPPELN. Nach dem Angriff auf die deutsche Minderheit in Oppeln (Opole) hat die Unionsfraktion im Bundestag die polnischen Behörden zur Aufklärung der Tat aufgefordert. Solche Attacken seien „keine einfachen Vergehen, sondern eine Verletzung der Standards eines demokratischen Staates“, die dringend aufgeklärt werden müsse, sagte der vertriebenenpolitische Sprecher der Fraktion, Klaus Brähmig (CDU).
Zwei Unbekannte hatten am Freitagnachmittag eine zweisprachige Hinweistafel am Gebäude der Jugendorganisation der deutschen Minderheit im oberschlesischen Oppeln sowie ein im Hof des Vereinsgebäudes geparktes Auto mit einem Hakenkreuz beschmiert. Die beiden vermummten Männer seien zudem mit einem Schlagring bewaffnet gewesen, berichtete der Vorsitzende der Sozial-Kulturellen Gesellschaft der Deutschen im Oppelner Schlesien, Norbert Rasch, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT.
„Kaczynski trägt Mitschuld“
„Der Vorfall ist nicht der erste dieser Art. Mindestens einmal im Jahr wird unser Vereinsschild zerstört. Aber diesmal kamen die Täter am hellichten Tag und waren bewaffnet. Das ist kein bloßer Vandalismus mehr, das ist polnischer Nationalismus“, kritisierte der Abgeordnete des Regionalparlamentes (Sejmik).
Rasch gab dem polnischen Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski und dessen Partei „Recht und Gerechtigkeit“ (PiS) eine Mitschuld an der Tat. Mit seiner deutschenfeindlichen Stimmungsmache befördere er Übergriffe auf die deutsche Minderheit in Polen, sagte der 40 Jahre alte Lokalpolitiker. (krk)