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Bundeswehruniversität München: Deutschland-Türkei: SPD fürchtet Mißbrauch durch „Rechte“

Bundeswehruniversität München: Deutschland-Türkei: SPD fürchtet Mißbrauch durch „Rechte“

Bundeswehruniversität München: Deutschland-Türkei: SPD fürchtet Mißbrauch durch „Rechte“

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Bundeswehruniversität München
 

Deutschland-Türkei: SPD fürchtet Mißbrauch durch „Rechte“

Der in die Kritik geratene Chefredakteur des Studentenmagazins „Campus“ der Bundeswehruniversität München, Martin Böcker, bleibt im Amt. Dies entschied der studentische Konvent der Hochschule am Mittwoch mit großer Mehrheit. 16 Konventsmitglieder sprachen sich für Böcker, vier gegen ihn aus
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Lale Akgün (SPD) Foto: Bundestag

BERLIN. Die Islam-Beauftragte der SPD-Bundestagsfraktion, Lale Akgün, befürchtet, daß rechtsgerichtete Kreise versuchen, das Halbfinale zwischen Deutschland und der Türkei zu instrumentalisieren.

„Es gibt Leute, die würden das Spiel gerne ausschlachten, um zu behaupten, daß die Integration von Türken in Deutschland nicht funktioniert“, sagte sie gegenüber Focus Online. Ihr seien rechte Internetseiten bekannt, die aus dem Spiel ein Politikum machen wollten. „Aber das wird nicht klappen: In das Spiel wird zuviel reininterpretiert“, sagte die 1953 in Istanbul geborene Politikerin.

Akgün warb um Verständnis, wenn Türken in Deutschland mit „Türkiye“-Rufen ihre Mannschaft anfeuerten. Immerhin seien diese zumeist sozial benachteiligt. „Ein Sieg über Deutschland würde zeigen, daß wir doch nicht so schlecht sind“, sagte die Bundestagsabgeordnete. Sie selbst wolle aber bei jedem schönen Tor jubeln, ganz egal, für welche Mannschaft es falle.

Medieninitiative appelliert an „deutsch-türkische Freundschaft“

Der grüne Europaabgeordnete Cem Özdemir forderte zudem, sich an der Schweiz und Österreich zu orientieren und mehr türkischstämmige Spieler in die deutsche Nationalmannschaft aufzunehmen. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte er, „dann wäre für viele Türken die deutsche Nationalmannschaft auch die ihrige“. Aber auch für die Deutschen könnte dies ein Signal sein, ähnlich „wie 1998 in Frankreich, als eine multikulturelle Mannschaft Weltmeister wurde“.

Unterdessen appelliert eine Initiative führender Medien eindringlich an die „deutsch-türkische Freundschaft“. Die spannende Partie sei über den sportlichen Wettkampf hinaus vor allem ein gemeinsames Spiel für Europa. Gerade die deutsch-türkische Freundschaft sei von besonderer Bedeutung für Europas Zukunft, heißt es in einer Erklärung, die vom Hürriyet-Verleger Aydin Dogan und deren Chefredakteur Ertugrul Özkök, dem deutschen Großverleger Hubert Burda sowie dem Chefredakteur des Focus, Helmut Markwort, und seinem Kollegen von der Bild-Zeitung, Kai Diekmann, unterstützt wird.

Vor allem die Beteiligung Diekmanns erklärt die Bild-Schlagzeilen der vergangenen Tage. Das Boulevardblatt kündigt das Spiel als friedliches „schwarzrotgoldenes Fest unter weißem Halbmond“ an, das Tausende Deutsche zusammen mit ihren türkischen Arbeitskollegen und Freunden anschauen würden.

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