BERLIN. Die Zahl der Asylbewerber in Deutschland ist im Mai deutlich angestiegen. Laut dem Bundesinnenministerium beantragten im vergangenen Monat 3.421 Personen Asyl in Deutschland. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg deren Anzahl um 46 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat um 15,6 Prozent.
Der Großteil der Asylanten stammt aus Afghanistan (705), dem Irak (468), Syrien (236), dem Iran (223) und Serbien (138). Damit haben in diesem Jahr bereits 17.369 Personen (Plus 36 Prozent) in Deutschland Asyl beantragt. Im Vorjahreszeitraum waren es 12.715 Personen.
Mehr als 56 Prozent der in diesem Jahr bearbeiteten Anträge wurden vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge abgelehnt. Als asylberechtigt anerkannt wurden 15 Prozent der Antragssteller. Für weitere sechs Prozent erließ das Ministerium ein Abschiebeverbot. Etwa 20 Prozent der Anträge wurden zurückgezogen.
Kommission kritisiert Abschiebeverfahren
Der Trend zu ansteigenden Asylbewerberzahlen bleibt damit ungebrochen. Bereits im vergangenen Jahr war die Zahl der Asylanten deutlich gestiegen.
Erst im Mai hatte die Arbeitsgemeinschaft „Rückführung“ von Bund und Ländern kritisiert, daß abgelehnte Asylbewerber kaum noch abgeschoben werden. Lediglich 14,8 Prozent der ausreisepflichtigen Ausländer hätten demnach Deutschland verlassen. Lediglich fünf Prozent seien dabei abgeschoben worden. Die Kommission bemängelte zudem, das Abschiebeverfahren in Deutschland käme „einer Aufforderung zum Untertauchen“ gleich. (ho)