BERLIN. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Bernhard Witthaut, hat den Deutschen Gewerkschaftsbund (DGB) aufgefordert, bei den Demonstrationen am 1. Mai keine gewaltbereiten Linksextremisten in den eigenen Reihen zu dulden.
„Auch der DGB muß dafür Sorge tragen, daß er nicht als Deckmantel von gewaltbereiten extremistischen Gruppen benutzt wird. Es sollte jedem klar sein, daß er als Anmelder einer Demonstration schnell den ‘Schwarzen Peter’ zugeschoben bekommt, wenn etwas passiert“, sagte Witthaut in einem Interview mit der JUNGEN FREIHEIT.
Hintergrund sind die bevorstehenden traditionellen 1.-Mai-Kundgebungen des DGB, an denen sich in Berlin und Hamburg auch sogenannte linksradikale „klassenkämpferische Blöcke“ beteiligen wollen.
Heimliche Sympathie bis ins bürgerliche Lager
Witthaut sagte, er sei sich nicht sicher, ob jeder im DGB ausreichend für die Problematik sensibilisiert sei. Er könne daher nur empfehlen, sich die Menschen und Gruppen genau anzusehen, mit denen man gemeinsam demonstriere, und potentielle Krawallmacher vorzeitig ausschließen.
Kritik äußerte der GdP-Chef auch an den politisch Verantwortlichen: „Ich habe manchmal das Gefühl, daß es bei dem ein oder anderen eine heimliche Sympathie gibt, wenn wieder etwas passiert, bis hinein in das bürgerliche Lager und in die etablierten Parteien.“ Das gelte vor allem für die Linkspartei. Von ihr erwarte er mehr als nur „Lippenbekenntnisse zur Gewaltlosigkeit“.
Die Gewerkschaft der Polizei gehört dem Deutschen Gewerkschaftsbund an. (krk)
Das gesamte Interview mit Bernhard Witthaut ist in der aktuellen Ausgabe der JUNGEN FREIHEIT (Nr. 18/11) erschienen.