MÜNCHEN. Nach der Schändung einer Kriegsgräbergedenkstätte im Münchner Stadtteil Großhadern durch mutmaßliche Linksextremisten fahndet die Polizei weiterhin nach den Tätern. Man gehe zwar von einem politischen motivierten Tathintergrund aus, weshalb der polizeiliche Staatsschutz die Ermittlungen übernommen habe, ein Bekennerschreiben oder andere konkrete Hinweise gebe es allerdings nicht, sagte ein Sprecher der Münchner Polizei der JUNGEN FREIHEIT.
Unbekannte hatten in der vergangenen Woche in der Nacht zu Donnerstag auf dem Gelände der Gedenkstätte für gefallene Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs etwa 200 Grabsteine mit hellblauer, grüner und schwarzer Sprühfarbe beschmiert und eine größere steinerne Pflanzenschale zerstört.
„Antifa heißt Kriegsgräberschändung“
Zudem wurde die Gedenkhalle und eine Mauer mit Parolen wie „Antifa heißt Kriegsgräberschändung“, „ACAB“ (All Cops Are Bastards), „Mörder“, „Täter“, „Nazi Schweine“ und „Save Israel“ beschmiert. Letzteres sowie mehrere aufgesprühte Davidsterne könnten darauf hinweisen, daß die Täter aus dem linksextremen antideutschen Milieu stammen. Die Polizei schätzt den Schaden auf 10.000 Euro.
In der Gedenkstätte ruhen fast 3.500 Soldaten aus 19 Nationen, der Großteil von ihnen aus Deutschland. Die Täter beschmierten aber auch einige Grabsteine ausländischer Soldaten. (krk)