BERLIN. Die Vorsitzende der Grünen-Bundestagsfraktion, Renate Künast, hat Familienministerin Kristina Schröder (CDU) wegen ihrer Äußerungen zum Feminismus kritisiert. Ihre Aussagen seien „krude und altbacken“, sagte Künast und warf Schröder laut Spiegel „Spaltungsirrsinn“ und „Schizophrenie“ vor.
Anlaß zur Kritik war ein Interview mit Kristina Schröder, in dem diese Zweifel an der feministischen Theorie äußerte. Es habe sie schon als Schülerin nicht überzeugt, daß das Geschlecht nichts mit der Biologie zu tun habe, sondern nur von der Umwelt geschaffen werde. „Die Linken wollen die Menschen umerziehen. Wir erkennen an, daß es Unterschiede gibt, auch zwischen Mann und Frau“, sagte Schröder. Zudem bestritt die CDU-Politikerin die Notwendigkeit einer Frauenquote in der Wirtschaft und plädierte für eine spezielle schulische Förderung leistungsschwacher Jungen.
Auf das Interview hatte die Chefredakteurin der Frauenzeitschrift Emma, Alice Schwarzer, mit einem offenen Brief an die Ministerin reagiert. Schwarzer hielt Schröder vor, sie reproduziere „Stammtisch-Parolen aus den 1970er Jahren“. (cs)