Die Frage ist doch, wie lange diese Geduld mit der CDU bei den konservativen Kreisen noch währt. Sehen sie nicht ein, dass sie in dieser Partei im Grunde nichts mehr verloren haben? Dass sie auf verlorenem Posten stehen? Wer an eine konservative Revolution in der CDU glaubt, hat die Funktionsmechanismen der BRD und ihres Parteiensystems nicht verstanden. Der Anpassungszwang wird eine geistige Umwälzung aus den staatlichen Institutionen selbst heraus immer verhindern.

„Wir sind die Basis“
Was für ein Quatsch!! Die CDU braucht keine Basis. Was sie braucht sind Posten, Pöstchen und Dienstwagen.
„Linkstrend stoppen“.
Gerade dieser „Linkstrend hält die CDU an der Macht, sie ist geradezu unbezwingbar, völlig unanbhängig von den Launen des Wahlpöpels.
Herr Müller im Saarland: Minus 14%. Drauf gesch…!
Bleibt am Ruder, halt mit anderem Koapartner.
Thüringen dito! Nur jetzt mit Ministerpräsidentin.
Demnächst Landtagswahl in NRW.
Egal, wer was oder wen wählt. Herr Rüttgers bleibt MP!
Drei Koalitionspartner stehen zur Verfügung.

Also wenn das keine erfolgreiche „Politik“ ist?

Von der SPD hat sich die Linke abgespaltet. Ich würde es gerne sehen, wenn sich von der CDU eine neue rechte Partei abspalten würde.

Die Grundfrage sollte nicht lauten, ob die CDU-Lenker den Linksruck brauchen.
Nicht einmal ob die Mitglieder diesen unterstützen.
Viel eher ist die Frage, wohin steuert die BRD ohne klar definiertes politisches rechts – links Gefüge?
Was wird möglich, wenn es keine Ausgleichung der Gewichte gibt?
Eine rechte Abspaltung der CDU ging, trotz Millionen, den Bach herunter. Eine linke Abspaltung der SPD schafft von Wahl zu Wahl ausserordentliche Wahlerfolge.
Volksparteien müssen von Mitte bis Links – oder von Mitte bis Rechts alle bedienen können, dafür haben oder besser hatten wie die SPD und CDU.

Was soll der Wähler nun denken?

Sie haben Angst davor „parteipolitisch abgestraft zu werden“ (nicht etwa verprügelt, gefoltert oder wenigstens wirtschaftlich erledigt)??? Und davor kuschen sie und trauen sich nicht solche Dinge zu sagen wie „Linkstrend stoppen“? Mein Gott wie erbärmlich… mein herzlichstes Beileid.

„Wir sind die Basis“.

Ach wirklich? Wenn die Linkstrend-Stopper es tatsächlich wären, warum haben sie dann auf Orts- und Kreisverbandsebene nicht längst ihre (konservativen) Wunschkandidaten durchgesetzt?

In Wahrheit sind die echten Christlich-Konservativen in der Merkel-CDU nur noch eine verschwindend kleine Minderheit, die sich der naiven Illusion hingibt, in ihr von außen etwas verändern zu können.

Was die um den konservativen Kern ihrer Partei besorgten CDU-Rebellen zur Zeit tun, ist reine Energieverschwendung.

Was soll diese ganze Rechts-Links-Gesäßgeografie? Natürlich sind die Steuern immer zu hoch, die Staatsschulden zuviel, die Reichen zu gierig, die Arbeitslosen zu faul, die Politik zu unsozial und die Abgeordneten zu doof oder zu korruppt. Recht haben alle – irgendwie.

Wichtig ist doch, was herauskommt. Welche Ideen taugen etwas, was ist Murks und was ist verbesserungsfähig? Es muss darum gehen, konkrete Sachfragen mit Herz und Verstand zu diskutieren und zu entscheiden und nicht darum, pauschal etwas mehr oder weniger konservativ, liberal, sozial oder grün zu sein.