BERLIN. Die Bundesvorsitzende der Jungsozialisten (Jusos), Franziska Drohsel, hat die Ankündigung der schwarz-gelben Koalition, künftig Linksextremismus stärker zu bekämpfen, scharf kritisiert.
Der Tageszeitung (taz) sagte Drohsel, eine Zusammenlegung der Mittel würde bedeuten, daß man Anti-Rechts-Programmen Geld entziehe und statt dessen gegen linke Strukturen verwende. „Ich kritisiere die Gleichmacherei. Rechtsextremismus spricht Menschen das Recht auf Leben ab. Grundlage linker Politik ist das Streben nach einem freien und selbstbestimmten Leben für alle“, sagte die Juso-Chefin.
Drohsel nahm an linksextremer Demonstration teil
In dem Interview mit der taz bekannte Drohsel zudem, an einer Solidaritätsdemonstration für die linksextreme „militante Gruppe“ teilgenommen zu haben. Sie hätte es „juristisch nicht okay gefunden“, wie das Verfahren gegen die Organisation gelaufen sei.
Der „militanten gruppe“ werden mehrere Brandanschläge zur Last gelegt. Angeblich hat sie sich jedoch mittlerweile aufgelöst.
Drei Mitglieder der linksextremen Organisation wurden Mitte Oktober zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Das Gericht sah es als erwiesen an, daß die drei Männer im Sommer 2007 in der Stadt Brandenburg mehrere Brandsätze unter Fahrzeuge der Bundeswehr gelegt hatten.
Drohsel war zu Beginn ihres Amtes als Juso-Vorsitzende in die Kritik geraten, weil bekanntgeworden war, daß sie Mitglied der linksextremen Roten Hilfe war. (krk)