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Der Fluch der „Vergangenheitsbewältigung“

Der Fluch der „Vergangenheitsbewältigung“

Der Fluch der „Vergangenheitsbewältigung“

 

Der Fluch der „Vergangenheitsbewältigung“

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Cato, Palmer, Exklusiv

Das ist der Fluch, der auf der deutschen Vergangenheitsbewältigung ruht. Sie interessiert uns nur insofern, als sich aus ihr Argumente im ideologischen Grabenkampf der Gegenwart destillieren lassen. Die Nazizeit ist der stärkste Schnaps, den man sich zur eigenen inneren Aufrüstung oder zur Betäubung des Gegners ausschenken kann. Es ist der schlecht verhehlte Charakter fortgesetzten Drogenmißbrauchs, der über allem Umgang mit der NS-Vergangenheit liegt, der den gegenwärtigen Exzeß so widerwärtig macht.“ Wo lese ich diese Sätze? In der JUNGEN FREIHEIT? Höchste Zeit für den nordrhein-westfälischen Verfassungsschutz einzuschreiten! Nein, die oben zitierte Passage stand am 23. März 2005 auf Seite 45 der linksliberalen Zeit. Zu unserer Neurose der Geschichtspolitik gehört ja seit langem, daß das, was rechtsradikal ist, davon abhängt, wer wo etwas schreibt. Steht es in der JF, ist es rechtsradikal, schreibt es etwa Altbundeskanzler Helmut Schmidt in der Zeit, ist es dagegen Ausdruck von Vernunft und Weisheit (was in aller Regel sogar stimmt). Wo sind wir also mit all unserer Vergangenheitsbewältigung und Geschichtspolitik gelandet? Im Mißbrauch der Geschichte „zu gegenwärtigen Zwecken“, wie der Schriftsteller Martin Walser schon 1998 in seiner Dankesrede anläßlich der Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Frankfurter Paulskirche zum Zorn aller Zeitgeist-Angepaßten gesagt hatte. Das geht nun schon seit bald 20 Jahren, seitdem der Intellektuellenpapst Jürgen Habermas im Jahr 1986 den sogenannten „Historikerstreit“ zum geschichtspolitischen „Hysterikerstreit“ (Imanuel Geiss) gegen den Berliner Historiker Ernst Nolte umfunktionierte. Seitdem betrachtet man insbesondere die Geschichte des 20. Jahrhunderts nurmehr unter den Kategorien von „Unschuld oder Verbrechen“, Schuld und Sühne, anstatt nach „Ursache und Wirkung“ (Hans Rothfels) zu fragen. Empfehlung: Die Erinnerung an das Kriegsende am 8. Mai vor 60 Jahren zum Anlaß zu nehmen, den Sumpf der halben Wahrheiten und ganzen Lügen zu verlassen, den Drogenmißbrauch der Geschichtspolitik in der deutschen Canossa-Republik zu beenden und endlich aus der Brandung unehrlicher Vergangenheitsbewältigung in die freien Gewässer des Verstehens der Geschichte in der Totalität ihres Netzes der Wirkungen und Wechselwirkungen durchzudringen. Es wäre die eigentliche „Befreiung“, die heute so viele gedankenlos im Munde führen. Prof. Dr. Klaus Hornung lehrte Politikwissenschaften an der Universität Hohenheim.

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Marc Jongen, ESN Fraktion
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