Christentum hat es schwer in einer durchrationalisierten Welt, die glaubt, die letzten Fragen „wissenschaftlich“ geklärt zu haben. Hinzu kommt, dass „Werte“ und humanitäres Engagement auch durch säkulare Ethik begründet werden können.

Christlicher Glaube kann daher nicht mehr per Richtlinie als Leitkultur verordnet werden, sondern der Einzelperson nur so gelingen, wie es von Anfang an gedacht war: durch göttliche Gnade in einer persönlichen Glaubensbeziehung, die dann auch nach außen ausstrahlt. Das lässt sich nicht durch Wichtiggucken und Bekennerei erzwingen.

Über das Schicksal der Religionen in späten Zivilisationen sollten seit Oswald Spengler keine Illusionen mehr bestehen.