Adenauer war aus deutscher Hinsicht genau der falsche Mann für einen Neubeginn im Westen. Man stelle sich vor, Kurt Schumacher und die SPD hätten 1949 die erste Bundestagswahl gewonnen. In seiner Person und der Partei lag ja die Crux der Staatswerdung der Trizone. Die SPD war „links“, zweifellos ein Opfer der Nazis, so wie Schumacher. Und zugleich war Schumacher ein glühender deutschnationaler Patriot und mißtraute zurecht nicht nur den Russen, sondern allen ehemaligen Kriegssiegern. Mit Adenauer hingegen bekam der Weststaat die Figur, die ihn zwar gedeihen ließ, aber auch das Ende der deutschen Nation besiegelte: Einen 1923 mit einem Putsch gescheiterten rheinischen Separatisten, noch dazu aus einem katholischen Milieu, das 1933 gar nicht schnell genug den rechten Arm hochbekommen hatte und sich nun schamlos bei den Amerikanern anbiederte, so wie 100 Jahre früher bei Napoleon (oder heute den Moslems) Im trat gegenüber Frankreichs einziger General von Format von 1940, ein Panzergeneral, für den Kapitulieren keine Option war – während sie für die Deutschen nach 1945 zur Staatsdoktrin wurde. Aus dieser Asymmeterie erwuchsen dann die EU und alles Elend dieses Kontinents.

Diese Annäherung war notwendig und unumgänglich. Und sie konnte vermutlich nur mit einem Rheinländer, nicht mit einem Preussen, Gelingen. Allerdings wurde dafür das Elsass geopfert.