PADERBORN. Eine 13jährige soll am Samstag in einer psychiatrischen Klinik in Paderborn eine Betreuerin mit einem Küchenmesser niedergestochen haben. Dabei wurde die Frau lebensgefährlich verletzt und mußte vor Ort versorgt werden, teilten die Staatsanwaltschaft Paderborn und die Polizei Bielefeld mit.
Die Tatverdächtige befindet sich derzeit im Gewahrsam, eine Mordkommission ist eingerichtet. Eine Untersuchungshaft ist allerdings aufgrund Alters des Mädchens ausgeschlossen.
Bei der Beschuldigten handelt es sich um eine mutmaßliche Islamistin mit deutscher Staatsbürgerschaft, berichtet die Bild. Nach dem Tod ihrer Mutter radikalisierte sie sich demnach im Netz. Dem Staatsschutz zufolge soll sie einen Anschlag auf Polizisten geplant und vorbereitet haben.
Zahl minderjähriger Islamisten steigt
Zunächst befand sich das Mädchen in einer vom Jugendamt gestellten Unterkunft unter dauerhafter Überwachung. Bereits Ende Juni versuchte sie zu fliehen und dabei einen Beamten mit einer Glasscheibe anzugreifen. Durch eine Fußfessel konnte sie schnell gefunden werden. Nach dem Vorfall kam sie in die Klinik, die Überwachung wurde anschließend fortgesetzt.
Die Zahl der islamistischen Radikalisierungsfälle ist in den vergangenen Jahren spürbar gestiegen. Allein im Jahr 2023 waren mehr als 300 Anfragen mit Islamismusbezug bei der Beratungsstelle Radikalisierung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge eingegangen, doppelt so viele wie im Vorjahr.
Im März gab zudem das baden-württembergische Landesverfassungsschutz bekannt, fast 90 Minderjährige zu beobachten, die im Islamismusbereich auffällig geworden seien. (kuk)