BERLIN. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der sogenannten Aufstocker auf 826.000 Erwerbstätige angestiegen. Diese Menschen bekommen zusätzlich zu ihrem Gehalt Bürgergeld, weil ihr Einkommen nicht zum Leben reicht. Es ist der erste Zuwachs in dieser Kategorie seit der Einführung des Mindestlohns im Jahr 2015.
Die Kosten dafür lagen 2024 bei rund sieben Milliarden Euro. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage des Linken-Abgeordneten Cem Ince hervor, über die die Deutsche Presse-Agentur berichtet. Bei den Aufstockern handelt es sich oft um Minijobber.
Milliardenkosten für Bürgergeld-Aufstocker
Vor zehn Jahren wurde erstmals ein gesetzlicher Mindestlohn eingeführt. Er lag zunächst bei 8,50 Euro pro Stunde. Danach sank die Zahl der Aufstocker von 1,2 Millionen kontinuierlich auf rund 796.000 Euro im Jahr 2023. Für 2024 weist die Statistik nun erstmals wieder nach oben. Der Mindestlohn liegt aktuell bei 12,82 Euro und soll nach dem Willen der schwarz-roten Bundesregierung mit dem neuen Jahr auf 15 Euro steigen.
Die Kosten für das sogenannte ergänzende Bürgergeld wuchsen nach Angaben des Sozialministeriums von 6,19 Milliarden Euro 2023 auf 6,99 Milliarden Euro im vergangenen Jahr. Sogenannte Bedarfsgemeinschaften mit mindestens einem Aufstocker – also zum Beispiel Familien oder Paare – wurden 2024 mit insgesamt 11,61 Milliarden Euro vom Staat unterstützt, wie aus der Antwort der Bundesregierung weiter hervorgeht. (fh)