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Polizeiliche Kriminalstatistik: Jugendgruppengewalt in Berlin nimmt deutlich zu

Polizeiliche Kriminalstatistik: Jugendgruppengewalt in Berlin nimmt deutlich zu

Polizeiliche Kriminalstatistik: Jugendgruppengewalt in Berlin nimmt deutlich zu

Die Jugendgruppengewalt und die Tötungsdelikte in Berlin haben 2024 deutlich zugenommen. Das Gleiche gilt für die politisch motivierte Kriminalität.
Die Jugendgruppengewalt und die Tötungsdelikte in Berlin haben 2024 deutlich zugenommen. Das Gleiche gilt für die politisch motivierte Kriminalität.
Polizeifahrzeug in Berlin: Das Land Berlin hat seine Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024 vorgestellt. Foto: picture alliance / Bahho Kara/Kirchner-Media | Bahho Kara
Polizeiliche Kriminalstatistik
 

Jugendgruppengewalt in Berlin nimmt deutlich zu

Die Gesamtzahl der Straftaten in der deutschen Hauptstadt steigt leicht an – besonders groß ist der Zuwachs dagegen bei Tötungsdelikten und der Jugendgruppengewalt. Auch die politisch motivierte Kriminalität weitet sich aus.
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BERLIN. Die Jugendgruppengewalt in Berlin hat 2024 im Vergleich zum Vorjahr deutlich zugenommen. Die erfaßten Fälle in diesem Bereich stiegen um 17,2 Prozent, von 2.056 auf 2.410 Taten. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) des Landes hervor, die am Donnerstag von Innensenatorin Iris Spranger (SPD) und Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel vorgestellt wurde.

Demnach erhöhte sich die Gesamtzahl der Straftaten in der Hauptstadt um 0,4 Prozent auf 539.049 Fälle (2023 waren es 536.697 Fälle). Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen belief sich auf 43,9 Prozent, was verglichen mit 2023 (43,2 Prozent) ebenfalls einen leichten Zuwachs bedeutete. Ausländerrechtliche Verstöße sind dabei nicht berücksichtigt. Der Ausländeranteil in der Berliner Bevölkerung beträgt 24,4 Prozent.

SPD-Innensenatorin Iris Spranger (l.)und Polizeipräsidentin Barbara Slowik Meisel: „Es gibt ohne Zweifel Entwicklungen in der Kriminalität, die die objektive und subjektive Sicherheit gefährden.“ Foto: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka

Aufklärungsquote liegt unter 50 Prozent

Neben dem erheblichen Anstieg bei der Jugendgruppengewalt nahmen auch die Tötungsdelikte deutlich zu: Registrierte die Polizei 2023 noch 77 Taten in der Kategorie „Mord und Totschlag“, waren es im vergangenen Jahr 117 ­Taten – ein Zuwachs um 51,9 Prozent. 83,8 Prozent der Tötungsdelikte wurden aufgeklärt. Die Aufklärungsquote insgesamt betrug dagegen wie im Vorjahr 45,5 Prozent.

Mit einem Plus von 1.881 Fällen (29,3 Prozent)  fiel der Anstieg bei der politisch motivierten Kriminalität (insgesamt 8.309 Fälle) besonders hoch aus. Vor allem die Bereiche „Ausländische Ideologie“ (2.650 Fälle; plus 169,3 Prozent) und „Religiöse Ideologie“ schlugen zu Buche (470 Fälle; plus 123,8 Prozent). Ursächlich dafür war der Nahostkonflikt und wachsender Antisemitismus.

Mehr linksextreme als rechtsextreme Gewalt

In absoluten Zahlen erfaßte die Polizei die meisten politisch motivierten Straftaten im Bereich Rechtsextremismus. Auch hier stieg die Zahl der Fälle von 2.321 auf 2.782 (plus 19,9 Prozent) deutlich an, wobei es sich bei den meisten registrierten Taten um Propagandadelikte handelte (1.599 Fälle). Dagegen sank die Zahl der linksextremen Taten auf 684 Fälle (minus 39,7 Prozent). Vergleicht man allerdings die Gewalttaten, liegen linksextreme Fälle (133) vor den rechtsextremen (89).

„Es gibt ohne Zweifel Entwicklungen in der Kriminalität, die die objektive und subjektive Sicherheit gefährden“, faßte Innensenatorin Spranger die Statistik laut Tagesspiegel zusammen. Zugleich betonte die Politikerin: „Obwohl Berlin in den vergangenen zehn Jahren stark gewachsen ist, ist die Zahl der Straftaten nicht parallel gestiegen.“ (dh)

Polizeifahrzeug in Berlin: Das Land Berlin hat seine Polizeiliche Kriminalstatistik für 2024 vorgestellt. Foto: picture alliance / Bahho Kara/Kirchner-Media | Bahho Kara
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