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Hart aber Fair: Lauterbach über Corona-Ungeimpfte: „Mein Ton war drüber“

Hart aber Fair: Lauterbach über Corona-Ungeimpfte: „Mein Ton war drüber“

Hart aber Fair: Lauterbach über Corona-Ungeimpfte: „Mein Ton war drüber“

Politiker Karl Lauterbach, SPD, in der Sendung Hart aber Fair zum Thema Corona.
Politiker Karl Lauterbach, SPD, in der Sendung Hart aber Fair zum Thema Corona.
Politiker Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister, machte in der ARD Talkshow Hart aber Fair überraschende Eingeständnisse an Corona-Ungeimpfte. Foto: picture alliance / dpa | Horst Galuschka
Hart aber Fair
 

Lauterbach über Corona-Ungeimpfte: „Mein Ton war drüber“

Lockdowns, Masken und Impfpflicht: Bei „Hart aber Fair” sollte die Corona-Pandemie etwas aufgearbeitet werden. Dabei wurde der Gesundheitsminister für einen Moment sogar ganz klein.
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BERLIN. Die ARD übte sich am Montagabend in der Corona-Aufarbeitung. „Was hat die Pandemie mit uns gemacht?“ war die Frage bei „Hart aber Fair“. Dabei ging es natürlich weniger um medizinische Erkenntnisse, als um die Grundrechte, die im Rahmen der verhängten Maßnahmen oft stark eingeschränkt waren. Neben Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) diskutierte Moderator Louis Klamroth unter anderem auch mit Eckart von Hirschhausen, dem Epidemiologen Klaus Stöhr und dem Journalisten Heribert Prantl.

Diskutiert und abgewogen

Prantl konstatierte, er würde noch immer eine „postcoronale Tristesse“ sowie „die Nachwirkungen eines inquisitorischen Klimas“ empfinden. Daß eine ernsthafte Aufarbeitung der Pandemie noch immer ausbleibe, macht den „Süddeutsche“-Journalisten zornig. Vor allem, daß selbst Kanzler Olaf Scholz (SPD) am Höhepunkt der Pandemie davon sprach, es gebe „keine rote Linie“ bei den Maßnahmen, hat Prantl nicht verziehen. Anders sieht das naturgemäß Gesundheitsminister Lauterbach.

„Wir haben diskutiert und abgewogen“, widersprach er den Vorwürfen. Die Grundrechte seien dabei immer mitdiskutiert worden. „Jedem Beteiligten haben die Einschränkungen sehr wehgetan“, versuchte Lauterbach zu argumentieren und schob die Schuld für die ausbleibende Aufarbeitung der FDP zu. Er selbst habe sich ja natürlich „sehr intensiv“ dafür eingesetzt, doch sei er an der kompromißlosen FDP gescheitert. Ein „beispielloser Verrat“, der zeige, daß „man mit so einer Partei nicht regieren sollte“, so Lauterbach.

Ungeimpfte sollten vor sich selbst geschützt werden

Immerhin etwas kleinlaut wurde der Gesundheitsminister, als es um die Impfpflicht und den Druck auf Ungeimpfte ging. Sein Ton in den damaligen Bundestagsdebatten sei „drüber“ und „nicht optimal“ gewesen, gab er zu. Aber er wollte doch nur die Ungeimpften „vor ihrem eigenen Unheil schützen“. Die Diskussion um eine verpflichtende Impfung gegen Covid hat der Minister „würdig und unproblematisch“ in Erinnerung, und er räumt mittlerweile ein: „Es war damals ganz klar die richtige Entscheidung, daß die Impfpflicht abgelehnt wurde.“

Jugendlichen fehlen Resilienzfaktoren

Selbstkritisch wurde Lauterbach auch, als es um den Umgang mit Kindern während der Pandemie ging. „Wir haben die Kinder relativ hart herangenommen.“ Gemeint waren damit etwa die vom Epidemiologen Klaus Stöhr in den Ring geworfenen „180.000 Euro, um ein gesundes Kind zu finden, das Corona-positiv war“. Die zeitweise Schließung der Schulen verteidigte er aber trotzdem.

„Wenn wir die Schulen durchgehend aufgehabt hätten, hätten wir doch viel mehr Kinder mit Long Covid“, ist der SPD-Politiker sicher. Daß Eckart von Hirschhausen mit Blick auf die Jugendlichen anmerkte, daß diesen durch die Pandemie „ganz viele Resilienzfaktoren“ fehlten und in der vulnerablen Phase dadurch Essstörungen, Bewegungsmangel und Internetabhängigkeit zugenommen hätten, setzte dem niemand entgegen.

Politiker Karl Lauterbach, SPD, Bundesgesundheitsminister, machte in der ARD Talkshow Hart aber Fair überraschende Eingeständnisse an Corona-Ungeimpfte. Foto: picture alliance / dpa | Horst Galuschka
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