BERLIN. Neues Rekordhoch bei den Migranten, die ohne jedes Ausweisdokument nach Deutschland kommen: In den ersten fünf Monaten dieses Jahres hatten 57 Prozent der volljährigen Asylbewerber keinerlei Identitätsnachweise bei sich. Das sind noch einmal mehr als 2023. Damals lag die Quote bereits bei 48 Prozent.
Die Zahlen gehen aus einer Auswertung des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hervor, über die die Welt berichtet. Insgesamt sind demnach von Januar bis Mai bereits wieder 100.000 Migranten illegal nach Deutschland eingewandert. Die ungeklärte Identität ist einer der Hauptgründe, warum Deutschland kaum ausreisepflichtige Ausländer abschiebt.
Inzwischen ist diese Gruppe auf mehr als 250.000 angewachsen. In diesem Jahr gelang es den Behörden bis April nicht, mehr als 6.300 in ihre Heimatländer zurückzuführen.
Kein Paß schützt Migranten vor Abschiebung
Besonders auffällig ist, daß inzwischen 57,5 Prozent der illegal einreisenden Türken keine Ausweispapiere mit sich führen. Das immer wieder angeführte Argument für den Mißstand, diese in der Hektik eines Krieges, bei Bombenangriffen oder ganz spontaner Flucht verloren zu haben, kann bei dieser Nationalität nicht gelten. Türken stellen nach Syrern und Afghanen inzwischen die drittgrößte Gruppe unter den Asylbewerbern.
Ihre Anerkennungsquote für Asyl liegt unter zehn Prozent. Doch ohne Ausweispapiere nimmt der Nato-Partner Türkei seine Staatsangehörigen nicht zurück. Folge: Fast alle können in Deutschland bleiben. Der gesamtwirtschaftliche Schaden der illegalen Einwanderung liegt laut dem Wirtschaftswissenschaftler Bernd Raffelhüschen bei 5,8 Billionen Euro. (fh)