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Berlin: Polizeigewerkschaften kündigen Schweigemarsch für getöteten Polizisten an

Berlin: Polizeigewerkschaften kündigen Schweigemarsch für getöteten Polizisten an

Berlin: Polizeigewerkschaften kündigen Schweigemarsch für getöteten Polizisten an

Polizisten stehen am Mannheimer Marktplatz und gedenken des verstorbenen Berufskollegen Rouven L. (Themenbild)
Polizisten stehen am Mannheimer Marktplatz und gedenken des verstorbenen Berufskollegen Rouven L. (Themenbild)
Polizisten stehen am Mannheimer Marktplatz und gedenken des verstorbenen Berufskollegen Rouven L.: Auch in Berlin soll nun ein Trauermarsch stattfinden. Foto: picture alliance/dpa | Uli Deck
Berlin
 

Polizeigewerkschaften kündigen Schweigemarsch für getöteten Polizisten an

Nicht nur Mannheim trauert um den von einem Afghanen ermordeten Polizisten. In Berlin wollen zwei große Polizeigewerkschaften einen Trauermarsch veranstalten – und dabei vermeiden, sich von der Politik vereinnahmen zu lassen.
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BERLIN. Die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP) haben nach dem Attentat von Mannheim zu einem Schweigemarsch am Freitagmittag in Berlin aufgerufen. Damit wollen die beiden Organisationen gemeinsam des ermordeten Polizisten von Mannheim gedenken. Vergangenen Freitag war der 29jährige von dem abgelehnten afghanischen Asylbewerber Sulaiman Ataee mit einem Messer schwer verletzt worden und starb zwei Tage später. „Wir haben es immer häufiger mit einem ideologisierten, fanatischen Gegenüber zu tun, das zu einer großen Gefahr geworden ist“, mahnte der Berliner DPolG-Landeschef Bodo Pfalzgraf.

Demnach sende diese Veranstaltung ein starkes Signal für „die Blaulichtfamilie“ und für Deutschland. Diese leiste einen Dienst an der Gemeinschaft zum Wohl der Menschen. „Wir sollen durchsetzen, daß Gesetze für ein friedliches Miteinander eingehalten werden. Uns schlägt täglich eine Gewalt entgegen, die schonungslos ist und brutal, die menschenverachtend ist und oft tödlich. Reden und Reaktionen aus der Politik reichen nicht“, beklagte der DPolG-Vertreter.

Trauermarsch soll „ein Signal für das demokratische Zusammenleben“ setzen

Sein GdP-Pendant Stephan Weh pflichtete Pfalzgraf bei. „Die Politik, aber auch unsere Gesellschaft müssen endlich verstehen, welche Risiken Polizisten tagtäglich für unsere Sicherheit, die Unversehrtheit aller Menschen auf sich nehmen.“ Wer Sicherheitsbeamte angreife, greife die Demokratie an. Die Polizei habe mit dem verstorbenen Beamten einen jungen Menschen verloren, der sein Leben „dem Schutz aller Menschen“ gewidmet und dieses Engagement mit dem Leben bezahlt habe.

In einer gemeinsamen Stellungnahme erklärten beide Gewerkschaften, sich „entschlossen“ gegen eine Instrumentalisierung zu wehren. Eingeladen seien alle, die „ein gemeinsames Signal für unser demokratisches Zusammenleben“ setzen wollten. Fahnen, Flaggen und Transparente seien unerwünscht, Kundgebungen werde es vor Ort nicht geben. Der Trauermarsch soll ab zwölf Uhr vom Potsdamer Platz in Berlin-Mitte zur Landesvertretung Baden-Württembergs laufen.

Mannheim gedenkt des ermordeten Polizisten

In Mannheim gedachten bereits viele des getöteten Polizisten, der das Attentat auf eine Veranstaltung des Islamkritikers Michael Stürzenberger beenden wollte. Unmittelbar nach dem Tod am Sonntagabend hatten Berufskollegen eine spontane Trauerzeremonie am Marktplatz abgehalten. Zahlreiche Passanten legten Blumen sowie Beileids- und Solidaritätsbekundungen ab. Auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) äußerte seine Anteilnahme in den sozialen Medien.

Unterdessen sammeln Berufskollegen weiter Spenden für die Hinterbliebenen des ermordeten Polizisten. So konnte das Bündnis Beweissicherungs- und Festnahmehundertschaft (BFHu) in Blumberg innerhalb von zwei Tagen mehr als 480.000 Euro sammeln. Ursprünglich hatte die Organisation vor, 100.000 Euro zu sammeln. Nach dem Erfolg kündigte ein Sprecher des BFHu an, das Geld „auch für ähnlich gelagerte Fälle innerhalb unserer Polizeifamilie“ nutzen zu wollen. (kuk)

Polizisten stehen am Mannheimer Marktplatz und gedenken des verstorbenen Berufskollegen Rouven L.: Auch in Berlin soll nun ein Trauermarsch stattfinden. Foto: picture alliance/dpa | Uli Deck
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