TEHERAN. Nach einem Unfall des Präsidentenhubschraubers mit dem iranischen Staatschef Ebrahim Raisi an Bord hat der Iran eine Suchaktion gestartet. Staatlichen Medien und der Regierung zufolge war Raisi am Sonntagmorgen im Nordwesten des Landes unterwegs. Aufgrund „ungünstiger Wetterbedingungen“ mit Nebel gestalte die Suche sich schwierig, sagte Innenminister Ahmed Wahidi im staatlichen Fernsehen.
Zunächst bestätigte er nicht, daß Präsident Raisi sich an Bord des Hubschraubers befand, der als Teil eines Konvois aus drei Helikoptern unterwegs war. Die zwei übrigen Helikopter der Präsidentendelegation landeten sicher in der Stadt Täbris im Nordwesten. Der Unfall soll sich im Waldgebiet von Dismar nahe der Stadt Warsaghan ereignet haben.
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— خبرگزاری ایسنا (@isna_farsi) May 19, 2024
Suche nach Raisi hält an
Noch sollen die Rettungskräfte keine Spur des Hubschraubers gefunden haben, berichtete die iranische Nachrichtenagentur Isna am Nachtmittag. Ein Video zeigt Helfer in hülgeligem Gelände mit dichtem Nebel. Die rund 40 Suchteams sollen durch Drohnen und Suchhunde unterstützt werden.
Ebenfalls an Bord des vermißten Helikopters seien der iranische Außenminister Hossein Amirabdollahian, der Gouverneur der iranischen Provinz Ost-Aserbaidschan sowie weitere Behördenvertreter. Raisi hatte am Sonntag gemeinsam mit dem aserbaidschanischen Präsidenten Ilham Alijew einen Staudamm in der Provinz Ost-Aserbaidschan an der gemeinsamen Landesgrenze eingeweiht.
Iran ruft zu öffentlichen Gebeten auf
Religiöse Hardliner riefen die Bevölkerung zu Gebeten für Raisi auf. Im Staatsfernsehen wurden Bilder von betenden Muslimen in einer der heiligsten Stätten im schiitischen Islam, dem Imam-Resa-Schrein, ausgestrahlt. Derweil gab ein nicht genannter Insider gegenüber der britischen Nachrichtenagentur Reuters an: „Wir haben noch immer Hoffnung, aber die Informationen, die von der Absturzstelle kommen, sind sehr beunruhigend.“ Raisi schwebe in Lebensgefahr.
Der 63jährige gilt als Schützling des geistlichen Oberhaupts des Irans, Ajatollah Ali Chamenei. Seit Sommer 2021 ist Raisi Präsident der Islamischen Republik. Beobachter stufen ihn als Nachfolger für Chamenei ein. (sv)