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Kulturelles Erbe: „Letzte Generation“ beschmiert Markusdom in Venedig

Kulturelles Erbe: „Letzte Generation“ beschmiert Markusdom in Venedig

Kulturelles Erbe: „Letzte Generation“ beschmiert Markusdom in Venedig

Der Markusdom in Venedig: Empörung über Farbanschlag der Letzten Generation Foto: picture alliance / imageBROKER | Günter Gräfenhain
Kulturelles Erbe
 

„Letzte Generation“ beschmiert Markusdom in Venedig

Nun hat es auch den Markusdom in Venedig getroffen. Mitglieder der „Letzten Generation“ besprühten die Fassade des weltberühmten Gotteshauses mit brauner Flüssigkeit. „Wir fordern einen 20-Milliarden-Reparationsfonds zum Schutz der Opfer des Klimakollaps“, fordern die Täter.
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Unwort, Umfrage, Alternativ

VENEDIG. Mitglieder der „Letzten Generation“ haben am Donnerstag die Südfassade des Markusdoms in Venedig mit einer braunen Flüssigkeit besprüht. Die fünf Personen verlasen nach dem Anschlag eine Botschaft: „Wir fordern einen Wiedergutmachungsfonds in Höhe von 20 Milliarden, um die Opfer des Klimakollaps zu schützen“, heißt es in dem Aufruf, wie La Repubblica berichtet. „Unsere Aktionen des zivilen Ungehorsams dienen dazu, das Schweigen und die Untätigkeit des Staates in dieser Hinsicht zu brechen.“

Die mit zwei Feuerlöschern auf den Boden und teilweise auf Säulen versprühte Flüssigkeit stellte sich als Kakao heraus und wurde umgehend entfernt. Die Aktion solle auch daran erinnern, daß Venedig von einer Meeresspiegelerhöhung betroffen wäre, so die „Letzte Generation“: „Es sieht aus wie Schlamm: Und das wird uns bald unter Wasser setzen.“ Es täte ihnen leid, so etwas zu tun, „aber wir müssen“. Es sei dringend an der Zeit zu handeln. Die Täter wurden umgehend auf die nächste Polizeiwache verbracht.

Italienische Kulturminister empört über „Letzte Generation“

Kein Verständnis äußerte der italienische Kulturminister Gennaro Sangiuliano: „Die Aktion ist nicht, wie die Ökovandalen behaupten, als Notalarm zu sehen, sondern ist vielmehr eine feige und unaussprechliche Geste“, so der Minister. Die Entstellung eines der berühmtesten Symbole des nationalen Kulturerbes müsse streng sanktioniert werden, so der parteilose Sangiuliano, der seit Oktober 2022 italienischer Kulturminister im Kabinett von Georgia Meloni ist.

Tatsächlich hat die Regierung von Meloni ein Gesetz erarbeitet, das Fälle wie diese deutlich schärfer sanktionieren wird. „Der Senat hat dem von der Regierung verabschiedeten Gesetz bereits zugestimmt, das Umweltvandalen bestraft, indem es sie zwingt, die Restaurierung aus eigener Tasche zu bezahlen“, warnte Sangiuliano. „Wir warten auf das endgültige grüne Licht der Kammer. Wer Schaden verursacht, zahlt finanziell persönlich“, faßte der Minister zusammen.

Immer wieder fallen Mitglieder der „Letzten Generation“ durch Aktionen auf, bei denen sie mutwillig Kulturdenkmäler beschädigen. Sie rechtfertigen das als „Notwehr“, da die Politik angeblich ungenügend auf ihre Forderungen eingeht. In Deutschland wurden beispielsweise auf das Brandenburger Tor gleich zwei Farbanschläge ausgeübt. Die Restauration gestaltet sich als äußerst aufwendig. Nachdem in Italien ein Anschlag auf den Bernini-Brunnen in Rom verübt wurde, kündigte Meloni die Gesetzesverschärfung an. (JF)

Der Markusdom in Venedig: Empörung über Farbanschlag der Letzten Generation Foto: picture alliance / imageBROKER | Günter Gräfenhain
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