LONDON. Eine Klima-Extremistin der Gruppe „Extinction Rebellion“ wurde am vergangenen Freitag nach einem dreiwöchigen Prozeß in London zu lebenslanger Haft verurteilt. Lebenslang bedeutet im britischen Recht ein Minimum von 24 Jahren. Der Richter Rajeev Shetty betonte jedoch, daß sie „möglicherweise niemals entlassen“ werde, wie die Online-Ausgabe der Mail berichtete.
Die 28jährige Täterin Blaze Lily Wallace hatte am Abend des 18. Juli ihren Partner Samuel Mayo auf offener Straße erstochen. Augenzeugen zufolge soll das Opfer kurz vor der Tat „Bitte, Blaze. Ich liebe dich,“ gesagt haben. Danach soll die Frau, die von ihrem Mordopfer schwanger ist, seelenruhig weggegangen sein, während Passanten versucht haben sollen, Samuel Mayo zu helfen.
Der Richter sagte zu der Verurteilten: „Sie haben mit ausreichender Kraft in einem nach unten gerichteten Winkel auf ihn eingestochen, so daß das Messer durch seinen Brustkorbknorpel und in sein Herz drang. Er hat um Hilfe geschrien und zu diesem Zeitpunkt viel Blut verloren.“
Klima-Extremistin hat einen Abschluß in Jura
Der Richter erkannte an, daß Wallace in den vergangenen Monaten einige Male Opfer von häuslicher Gewalt durch ihren Partner geworden war, sprach ihr aber ab, in diesem Fall in Selbstverteidigung gehandelt zu haben. „Sie sind ihm etwa sechs Minuten gefolgt. Sie haben ein großes Messer mitgenommen, und ich lehne es entschieden ab, daß Sie es für den Fall mitgenommen haben, daß die Dinge gewalttätig werden und Sie sich schützen müssen.“
Das Gericht geht zudem davon aus, daß Täter und Opfer zum Tatzeitpunkt unter Drogeneinfluß standen: Cannabis, Kokain und Heroin. „Es war eine unbeständige Beziehung, und er war Ihnen gegenüber gewalttätig, und Zeugen sagten aus, daß es auf der Straße und zu Hause immer wieder zu Streitigkeiten kam, bei denen Sie auch der Aggressor waren“, sagte Richter Shetty bei der Urteilsverkündung. (st)