PARIS. Die französische Behörden haben den Verdächtigen von Annecy aus der Untersuchungshaft in die Psychiatrie verlegt. Der Syrer soll in die „speziell ausgestattete Krankenhauseinheit“ einer Nervenklinik in der Nähe von Lyon gebracht worden sein, wie die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch berichtete.
Der mutmaßliche Messerangreifer, der mehrere Personen, darunter Kleinkinder, auf einem Spielplatz attackiert hatte, war nach der Tat zunächst in eine Notschutzzelle des Gefängnisses von Aiton gebracht worden. Die Beamten schätzten Abdalmasih H. offenbar als selbstmordgefährdet ein. Er hatte nach seiner Festnahme einen hysterischen Zusammenbruch erlitten
Opfer von Annecy schweben nicht mehr in Lebensgefahr
Bei dem Angriff waren mehrere Menschen zum Teil schwer verletzt worden. Alle konnten jedoch gerettet werden und schweben mittlerweile nicht mehr in Lebensgefahr.
Der Syrer hatte nach der Flucht aus seiner Heimat zunächst einige Jahre in Schweden gelebt, wo er Frau und Kind haben soll. Sein Antrag auf die Staatsbürgerschaft wurde dort jedoch abgelehnt. Im November beantragte er schließlich in Frankreich Asyl. Wenige Tage vor seiner Tat lehnten die Behörden seinen Antrag ab, weil Schweden ihm bereits Schutz zugesichert hatte. Seine Mutter meldete sich nach dem Angriff zu Wort und mutmaßte, daß die Enttäuschung über die Ablehnung ihn womöglich zu der Attacke verleitet habe. (fw)