BERLIN. Die Türkische Gemeinde in Deutschland hat sich schützend vor die geschasste Dozentin an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen, Bahar Aslan, gestellt. „Wer eine Dozentin entläßt, die den Job macht, für den sie eingestellt wurde, ist Teil des Rassismusproblems in Deutschland“, betonte die Interessenvertretung der in Deutschland lebenden Türken am Mittwoch in einer Mitteilung.
Zur Causa @BaharAslan_ unsere gemeinsame PM mit der @tgd_att: Das Problem ist der Rassismus und der Rechtsextremismus, nicht die Benennung des Problems.https://t.co/3nbS6ZLUtm
— Türkischer Bund in NRW (@trbundnrw) May 24, 2023
Nachdem Aslan in den sozialen Medien von „braunem Dreck“ in den Polizeibehörden gesprochen hatte, verlor sie ihre Stelle als Lehrerin an der Polizeihochschule. Die Türkische Gemeinde in Deutschland sowie der „Türkische Bund in Nordrhein-Westfalen“ forderten deshalb, daß sich die Landesregierung Nordrhein-Westfalen mit Aslan solidarisiere. „Es muß das tiefe Interesse aller Demokratinnen und Demokraten sein, gegen Rassismus und Rechtsextremismus einzustehen“, betonte der türkische Lobbyverein.
Grüne und SPD kritisieren Kündigung von Dozentin
Auch die Bundestagsabgeordnete Nyke Slawik (Grüne) zeigte sich empört über die Entlassung der Hochschullehrerin. „Einmal Polizei kritisieren und entlassen werden? Das ist ungeheuerlich“, twitterte die Politikerin am Dienstag. Kritische Auseinandersetzung und Lernfähigkeit seien wichtig für eine demokratische Polizei.
Einmal Polizei kritisieren und entlassen werden? Das ist ungeheuerlich. Kritische Auseinandersetzung und Lernfähigkeit ist wichtig für eine demokratische Polizei.
Solidarität mit @BaharAslan_! https://t.co/F1xqarTzu5
— Nyke Slawik🏳️⚧️💚 (@nyke_slawik) May 23, 2023
Die Berliner SPD-Politikerin Sawsan Chebli kritisierte den Umgang mit Aslan ebenfalls. „Das ist so kraß, daß ich mir nicht vorstellen kann, daß es am Ende so durchgezogen wird“, mutmaßte die Sozialdemokratin. Der Vorfall schade dem Vertrauen in die deutschen Sicherheitsbehörden. (fw)