PEKING. Deutsche Autohersteller haben in China bislang keine nennenswerten Marktanteile im Bereich „E-Mobilität“ für sich erobern können. Der niedersächsische Fahrzeugbauer Volkswagen stellte mit seinen E-Autos gerade einmal 2,4 Prozent der in der Volksrepublik verkauften Neuwagen, wie das Handelsblatt am Freitag berichtete.
Die Fabrikanten BMW (0,8 Prozent), Mercedes (0,3 Prozent) und Audi (0,1 Prozent) kamen jeweils auf nicht einmal einen Prozent Marktanteil. Heimische Automarken wie „BYD“, „Nio“ oder „Xpeng“ oder amerikanische Konzerne wie Tesla fanden deutlich mehr Absatz als ihre deutschen Konkurrenten. Da alle Autobesitzer in China eine Pflichtversicherung für ihre Karosserie abschließen müssen, können die Zahlen als besonders akkurat angesehen werden.
Kunden vertrauen zunehmend auf E-Autos „made in China“
Deutsche Autobauer hatten sich zuletzt um eine Verkaufsoffensive für E-Autos in der Volksrepublik bemüht. Allein Volkswagen unterhält etwa 25 Fabriken in dem Land und verkauft derzeit noch etwa jeden zweiten Verbrenner dort. Allerdings hat die Nachfrage nach elektrisch betriebenen PKWs in China zuletzt stark zugenommen. Laut dem Verband der dortigen Autobauer hat der Anteil von E-Autos auf chinesischen Straßen im vergangenen Jahr um 90 Prozent zugenommen.
Doch während zum Beispiel das elektrische Audi-Modell „Q4“ 2022 in Europa ganze 41.000 Mal verkauft wurde, fand es in China gerade einmal 3.600 Abnehmer. Dieser Flop sei auch dadurch bedingt, daß chinesische Kunden bevorzugt Produkte „made in China“ kauften, wie die Handelsblatt-Recherchen nahelegten. Umgekehrt würden chinesische Autofabrikanten zunehmend erfolgreich auf den europäischen und deutschen Markt drängen.
Zuletzt hatte der amerikanische Autohersteller Ford angekündigt, tausende Stellen in Deutschland und Europa abzubauen, um sich in den Vereinigten Staaten auf die Herstellung von E-Autos zu konzentrieren. Europaweit wolle der Autohersteller rund 3.800 Stellen in den nächsten drei Jahren abbauen, teilte der Konzern mit. Davon würden rund 2.300 Stellen auf Deutschland entfallen – 1.700 Stellen in der Produktentwicklung und 600 Stellen in der Verwaltung. (fw)