BERLIN. Eine Mehrheit der Deutschen verbindet mit dem Begriff „Heimat“ positive Gefühle. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage, die im Auftrag der Nachrichtenagentur Idea vom Meinungsforschungsinstitut INSA durchgeführt wurde. Demnach assoziieren 68 Prozent der Befragten den Heimatbegriff mit guten Dingen, während 13 Prozent diese Ansicht verneinten.
Die positive Einstellung nimmt laut der Erhebung mit zunehmendem Alter zu. Während 18- bis 29jährige zu 56 Prozent positiv über ihre Heimat denken, sind es bei den 40- bis 49jährigen 68 Prozent.
Ost hat schlechtere Heimatassoziationen als West
Auch zwischen Ost und West zeichneten sich Unterschiede im Umfrageergebnis ab. 63 Prozent der Ostdeutschen bejahten positive Assoziationen beim Wort „Heimat“. Bei den Westdeutschen waren es 68 Prozent.
Wähler der Unionsparteien taten sich am häufigsten mit einem positiven Heimatbild hervor. Von ihnen sprachen 82 Prozent über ein gutes Verhältnis zu dem Begriff. AfD-Wähler auf der anderen Seite gaben zu 68 Prozent an, gut über ihre Heimat zu denken. Die Umfrage wurde zwischen dem 3. und 6. Juni durchgeführt. 2.055 Erwachsene haben an ihr teilgenommen.
Faeser fordert „Umdeutung“ der Heimatidee
Im Mai hatte Bundesinnenministerin Nancy Faeser gesagt, man müsse den Heimatbegriff „positiv umdeuten“ und so definieren, daß er „offen und vielfältig“ ist.
Nein, der Begriff der Heimat muss nicht umgedeutet werden. Heimat ist das, was die Menschen darunter verstehen. Es ist irritierend und in der Sache falsch, wenn eine Bundesministerin Begriffe umdeuten und damit indirekt staatliche Vorgaben zum Sprachgebrauch machen möchte.
— Volker Ullrich (@VolkerUllrich) May 17, 2022
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Volker Ullrich beispielsweise zeigte sich damals empört über Faesers Vorstoß: „Nein, der Begriff der Heimat muß nicht umgedeutet werden.“ (fw)