KIEL. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat für eine Fortsetzung der „Jamaika“-Koalition geworben. Er bedankte sich bei Grünen und der FDP für die „super Zusammenarbeit“, welche bei den Wählern „offenbar richtig gut angekommen“ sei, sagte er auf einem CDU-Parteitag am Mittwochabend. Er begründete dies mit der „extrem breiten Mehrheit“ in der Bevölkerung für die Fortsetzung der Koalition.
Günther hat dank des starken Abschneidens seiner Partei bei den Landtagswahlen sowohl die Möglichkeit, eine schwarz-gelbe Regierung zu bilden, wie auch mit den Grünen zu koalieren. Der CDU-Landesvorsitzende kündigte an, in der kommenden Woche erst mit Grünen und dann mit der FDP Sondierungsgespräche zu führen. Dabei wolle er die Fortsetzung der bisherigen Koalition ausloten.
CDU fehlt nur ein Sitz zur absoluten Mehrheit
Bereits am Wahlabend sagte Günther: „Das, was ich vor der Wahl gesagt habe, daß ich Jamaika gerne fortsetzen würde, bedeutet, daß ich jetzt mit FDP und Grünen sprechen werde.“ Bei den Landtagswahlen am vergangenen Sonntag war die CDU mit 43,3 Prozent deutlich stärkste Kraft geworden, gefolgt von den Grünen mit 18,3 Prozent. Die FDP erreichte 6,4 Prozent. Da die CDU mit 34 Sitzen nur eine Stimme von der absoluten Mehrheit im Parlament entfernt ist, kann sie theoretisch mit jeder im Landtag vertretenen Partei koalieren.
Unmittelbar nach den ersten Hochrechnungen hatte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) der CDU zum Wahlsieg gratuliert und die Gesprächsbereitschaft seiner Partei für eine Koalition beteuert: „Ich glaube, Daniel Günther ist schlau genug zu sehen, wenn zwei Parteien die Wahl gewinnen, was daraus dann zu folgen hat.“ Der aus Schleswig-Holstein stammende FDP-Vize Wolfgang Kubicki hatte am Wahlabend gesagt, die FDP werde sich nicht an einer Regierung beteiligen, „wenn wir nicht gebraucht werden.“ (st)