BERLIN. Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) hat der deutschen Bevölkerung einen hohen Zusammenhalt in Krisenzeiten bescheinigt. „Man sieht derzeit, was Deutschland leisten kann, wenn alle sich unterhaken“, sagte er am Freitag der Neuen Osnabrücker Zeitung.
Dies habe sich sowohl während der Corona-Pandemie gezeigt als auch beim Umgang mit dem Krieg zwischen Rußland und der Ukraine. „Ich bin echt stolz auf das, was dieses Land gerade leistet“, betonte der Bundeswirtschaftsminister.
Die Menschen in Deutschland seien nicht politikverdrossen, sondern spürten „die Härte und die Dringlichkeit“ der Zeit. „Und sie spüren, daß sie dabei den Unterschied ausmachen.“
Prien will ukrainische Schüler integrieren
Laut Berlins Regierender Oberbürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) kommen allein in der Hauptstadt täglich 10.000 ukrainische Flüchtlinge an. Die Aufnahmekapazitäten seien völlig überlastet.
Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Karin Prien (CDU) sprach sich am Donnerstag dafür aus, Kinder, die aus dem Kriegsgebiet geflüchtet sind, schnell in das deutsche Schulsystem zu integrieren. „Wir haben eine historische und moralische Verantwortung, sie willkommen zu heißen und so schnell wie möglich zu beschulen“, sagte die Christdemokratin laut dem NDR.
Ukraine lehnt Willkommensklassen ab
Das ukrainische ukrainische Generalkonsulin Iryna Tybinka lehnt dies ab. Da es sich nur um einen befristeten Aufenthalt handle, sei die Einbindung der Kinder in Willkommensklassen keine gute Lösung. Stattdessen plädiert sie für einen Unterricht in ukrainischer Sprache, der sich an den Lehrplänen ihres Landes orientiert.
Die Integrationsbeauftragte der Bundesregierung, Reem Alabali-Radovan (SPD), hat unterdessen bekundet, sie rechne aufgrund des Krieges auch mit einer Welle russischer Flüchtlinge. Sie gehe von einer vermehrten Zahl an Asylanträgen aus. (zit)