OTTAWA. In Kanada nähert sich derzeit ein kilometerlanger Konvoi aus tausenden Lastwagen der Hauptstadt Ottowa. Die Trucker protestieren mit dieser Aktion gegen die jüngst in Kraft getretene Impfpflicht für Lkw-Fahrer. Der „Freedom Convoy 2022“ erreicht voraussichtlich am Samstag den Regierungssitz am Parliament Hill.
Spectacular!
Fireworks Light The Sky As Truckers In The Canadian Freedom Convoy Pass By Roadside Supporters#TruckersForFreedom #TruckersConvoy2022 #FreedomConvoy2022 pic.twitter.com/BapYlJwJtp— Łitecoin Bull | The News Before The News! (@litecoin_bull) January 28, 2022
Some creative folks out there in support of the Convoy pic.twitter.com/0qQ2WRIoFs
— FlyMaster (@PincherFisher) January 28, 2022
Die kanadische Regierung hatte im November 2021 angekündigt, daß alle kanadischen Lkw-Fahrer, die die Grenze zu den Vereinigten Staaten überqueren wollen, geimpft sein müssen, um eine 14tägige Quarantäne zu vermeiden. Seit dem 15. Januar ist diese Regelung in Kraft. Das erklärte Ziel der Protestkampagne ist es, die Impfpflicht und alle Corona-Maßnahmen der kanadischen Regierung zu kippen.
Eine Spendenaktion der Protestorganisatoren Tamara Lich und B.J. Dichter zur Unterstützung der teilnehmenden Fahrer sammelte bislang knapp sieben Millionen Dollar (rund 6,3 Millionen Euro) ein. Damit sollen Sprit- und Verpflegungskosten sichergestellt werden.
Kanadas Premierminister spricht von „kleiner, randständiger Minderheit“
Kanadas Premierminister Justin Trudeau hatte am Mittwoch von einer „kleinen, randständigen Minderheit“ mit „inakzeptablen Ansichten“ gesprochen. Die Bewegung spiegele nicht die Meinung eines Großteils der Kanadier wider.
Trudeau says the trucker convoy making its way to Ottawa is a „small fringe minority“ who hold „unacceptable views“ and „do not represent the views of Canadians who have been there for each other.“ pic.twitter.com/HtLaLRaUIQ
— The Post Millennial (@TPostMillennial) January 26, 2022
Auch die größte Lkw-Gewerkschaft hatte sich hinter den Premierminister gestellt. „Die Canadian Trucking Alliance unterstützt keine Proteste auf öffentlichen Straßen, Autobahnen und Brücken und mißbilligt diese aufs Schärfste“, hieß es in einer Erklärung.
Eine Handvoll konservativer Abgeordneter unterstützt den Konvoi hingegen öffentlich, allen voran der ehemalige Tory-Chef Andrew Scheer, der sich mit einzelnen Fahrern in Regina traf, der Hauptstadt der kanadischen Provinz Saskatchewan. Er dankte den Truckern zudem auf Twitter für ihren Mut. Premierminister Justin Trudeau sei „die größte Bedrohung für die Freiheit in Kanada“.
Sein Parteikollege Pierre Poilievre kritisierte insbesondere die Berichterstattung vieler Medien. Erst zögerlich hatten diese über den Konvoi berichtet. Einzelne Sender und Zeitungen sprachen von Rassisten und Rechtsextremisten unter den Teilnehmern. „Wenn es einen linken Protest gibt, sieht man nicht, wie die linken Medien jeden einzelnen Namen durchgehen (…), nur um eine Person zu finden, mit der sie die ganze Gruppe verunglimpfen können“, beschwerte Polievre sich. Jede Person, die etwas unakzeptables tue oder sage, müsse dafür auch individuell zur Rechenschaft gezogen werden.
Conservative finance critic Pierre Poilievre responds to reports of extremist groups and individuals joining the truck convoy in protest of the federal government’s #COVID19 mandates. #cdnpoli pic.twitter.com/uIgBHM7xKP
— CPAC (@CPAC_TV) January 27, 2022
(ha)