MADRID. Der Fußballprofi Toni Kroos (Real Madrid) hat potentiellen AfD-Wählern geraten, nicht zur Bundestagswahl zu gehen. „Zur Wahl zu gehen ist wichtig. Außer, wenn man AfD wählen will. Diejenigen sollten zu Hause bleiben. Diese Partei braucht niemand“, sagte er der Bild am Sonntag.
Zugleich beklagte der Ex-Nationalspieler, viele Menschen in Deutschland hätten den Reflex, zu glauben, daß eine Stimme bei Wahlen nicht entscheidend sei. Er selbst habe das auch gedacht. „Heute halte ich es für enorm wichtig, daß man versucht, mitzuentscheiden.“
DFB-Präsident will keine AfD-Mitglieder ausschließen
Zum Thema Corona-Impfungen vertrat der Sportler, der bei Real laut der britischen Zeitung The Sun ein Jahresgehalt von 12,6 Millionen Euro verdient, eine differenzierte Meinung. „Ich bin kein Mediziner oder Virologe, deshalb werde ich nicht einfach stumpf meine Stimme erheben und einfach so zum Impfen aufrufen.“ Doch angesichts der Empfehlungen sei er dafür, sich impfen zu lassen. Aufgrund seiner überstandenen Corona-Erkrankung sei er noch nicht geimpft, wolle das aber Nachholen, sobald der Antikörper-Schutz nicht mehr da sei.
Bereits in der Vergangenheit beschäftigte sich der Deutsche Fußballbund (DFB) mit der AfD. Der damalige DFB-Präsident Fritz Keller sprach sich im September 2020 gegen den Ausschluß von Spielern aus der Nationalmannschaft aus, falls diese AfD-Mitglied sein sollten. „Die AfD ist eine nach demokratischen Regeln gewählte Partei, ob uns das paßt oder nicht. Wir haben kein Recht, ein AfD-Mitglied auszuschließen.“ Er fügte hinzu: „Zum Glück hatten wir den Fall noch nicht.“ (ag)