BERLIN. Die AfD hat die Bundesregierung aufgefordert, keine Gendersprache bei offiziellen Äußerungen zu verwenden. In einem entsprechenden Antrag, der am Donnerstag im Bundestag behandelt wird, wird die Regierung angehalten, bei jeglichen Äußerungen – ob schriftlich oder mündlich – „die sogenannte ‘gendergerechte Sprache’, insbesondere in Form von Gender-Sternen, Doppelpunkten, Binnen-Is, Schräg- oder Unterstrichen etc. nicht anzuwenden“.
Zugleich solle der Bundestag feststellen, daß die „gendergerechte Sprache“ zu einer unnatürlichen Verunstaltung der deutschen Sprache auf Kosten ihrer Verständlichkeit führe. Es sei dringend geboten, daß die Bundesregierung eine neutrale Ausdrucksweise bei jeglichen Äußerungen verwende und auf eine unverständliche sowie künstliche Verformung der deutschen Sprache durch die „gendergerechte Sprache“ verzichte.
Sprachliche Mißverständnisse
Gendersprech sorge zum einen für Mißverständlichkeiten, vor allem wenn es in öffentlichen Texten wie beispielsweise in Gesetzen angewandt werde. Auch ergäben bestimmte Aussagen wie „Frauen sind die besseren Autofahrer“ keinen Sinn mehr, wenn sie in „Frauen sind die besseren Autofahrerinnen“ gegendert würden.
„Derartige Sprachverformungen erscheinen weder dazu geeignet, die tatsächliche Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu fördern, noch Diskriminierungen im Alltag zu verhindern, womit die Sinnlosigkeit der ‘gendergerechten Sprache’ deutlich wird“, kritisiert die AfD-Fraktion in ihrem Antrag.
Zudem habe der immer stärkerer Gebrauch von Gendersprech durch Regierungsmitglieder, Behörden und öffentlich-rechtliche Medien dazu geführt, „daß die Ablehnung dieser künstlichen Sprachkonstrukte hierzulande in großen Teilen der Bevölkerung immer weiter zunimmt“. So hätten jüngste Umfragen gezeigt, daß die Akzeptanz für geschlechtergerechte Sprache abnehme. Nicht ohne Grund habe Bundestagsvizepräsident Wolfgang Kubicki (FDP) unlängst vor einem wachsenden Akzeptanzproblem des Gendersprechs in der Bevölkerung gewarnt. (krk)