JENA. Rund 30 Linksextremisten haben am Mittwoch abend in der Innenstadt von Jena randaliert und Polizisten angegriffen. Auf dem Szeneportal „Indymedia“ rechtfertigten sie die Ausschreitungen als Solidaritätsaktion für eine verhaftete mutmaßliche Gewalttäterin. Sie sprühten die Parole „Freiheit für Lina“ an Häuserwände und zerschlugen die Scheiben einer Bank.
Als Polizisten eintrafen, attackierten die Randalierer sie mit Steinen und Feuerwerkskörpern. „Die Demo löste sich daraufhin rasch auf. Hier hätte viel mehr passieren können, und es ist schade, daß die Leute nicht zusammenblieben und einige ihre Genossen im Stich ließen“, heißt es auf dem Szeneportal.
Gestern Abend in Jena! Anscheinend scheint Connewitz ein Virus zu sein, der sich schnell ausbreitet. Wohlstandskinder üben die Revolution pic.twitter.com/BXBQ3zA3ef
— axelbanike@gmail.com (@axelbanike) November 12, 2020
Laut MDR wurden Mülltonnen angezündet und ein Streifenwagen beschädigt. Insgesamt seien 49 Polizisten im Einsatz gewesen. Meldungen über Verletzte gab es nicht.
Linksextreme Studentin in Leipzig verhaftet
Vergangene Woche hatten Beamte des Landeskriminalamts in Leipzig eine mutmaßliche linksextreme Rädelsführerin verhaftet. Der 25jährigen wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, besonders schwerer Landfriedensbruch, räuberischer Diebstahl, Urkundenfälschung und gemeinschaftlich begangene Körperverletzung vorgeworfen. Sie soll mit Komplizen vermeintliche oder tatsächliche Rechtsextreme angegriffen haben, meldete die Nachrichtenagentur dpa.
Leipzig gilt als Schwerpunkt der linksextremen Szene in Deutschland. Immer wieder kommt es in der sächsischen Stadt zu Angriffen auf Polizisten und Brandanschläge auf Baufirmen. (ag)