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Nationalmannschaft: Stell Dir vor, es ist Fußball, und keiner schaut zu

Nationalmannschaft: Stell Dir vor, es ist Fußball, und keiner schaut zu

Nationalmannschaft: Stell Dir vor, es ist Fußball, und keiner schaut zu

Fußball Deutschland - Tschechien
Fußball Deutschland - Tschechien
Red-Bull-Arena in Leipzig beim Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Tschechien Foto: picture alliance/Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
Nationalmannschaft
 

Stell Dir vor, es ist Fußball, und keiner schaut zu

Bundesligavereine und Nationalmannschaft teilen derzeit das gleiche Schicksal: Es fehlen die Zuschauer. Doch während in den Stadien der Ligaklubs die Ränge coronabedingt verwaist sind, scheint das heimische TV-Publikum den Länderspielen der deutschen Elf freiwillig fernzubleiben. Die Einschaltquoten liegen auf einem Rekordtief.
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Bundesligavereine und Nationalmannschaft teilen derzeit das gleiche Schicksal: Es fehlen die Zuschauer. Doch während in den Stadien der Ligaklubs die Ränge coronabedingt verwaist sind, scheint das heimische TV-Publikum den Länderspielen der deutschen Elf freiwillig fernzubleiben und statt dessen anderen Inhalten den Vorzug zu geben.

So auch beim gestrigen Testspiel gegen Tschechien. Zwar konnte das Team von Bundestrainer Jogi Löw dank eines Treffers von Luca Waldschmidt einen Sieg davon tragen, auf großes Interesse stieß die Partie aber trotzdem nicht. Gerademal 5,28 Millionen Zuschauer schalteten die Übertragung auf RTL laut Mediendienst „dwdl“ durchschnittlich ein, was einem Marktanteil von 16,3 Prozent entspricht. Damit lag das Ergebnis noch hinter der ZDF-Trödelshow „Bares für Rares“ die 5,45 Millionen Zuschauer und einen Marktanteil von 16,9 Prozent für sich verbuchen konnte.

Bierhoff klagt über „dunkle Wolke“

Die jüngste Einschaltquote für das DFB-Team war sogar noch schlechter als beim Testspiel gegen die Türkei vor einem Monat. Und das, obwohl die Partie Anfang Oktober mit einem Marktanteil von 21,6 Prozent bereits die schwächsten Zuschauerzahlen in der 14jährigen Ära von Bundestrainer Löw aufwies. „Länderspiele streiche ich mir nicht mehr rot im Kalender an“, sagte der frühere Kapitän der Nationalmannschaft Lothar Matthäus kürzlich der Sport-Bild. Viele Fernsehzuschauer scheinen das ähnlich zu sehen.

Schon vor dem Spiel gegen Tschechien hatte DFB-Direktor Oliver Bierhoff über eine „dunkle Wolke“ geklagt, die angeblich über der Nationalmannschaft schwebe. „Daß wir derzeit nicht gerade Deutschlands liebstes Kind sind und nicht das Lagerfeuer, das ist einfach Fakt“, sagte der Europameister von 1996 am Montag. Er sei jedoch zuversichtlich. „Der Verband hat in vielen Bereichen unglaublich tolle Arbeit geleistet. Da sind viele Dinge, die unter dieser Wolke nicht nach vorne treten. Wenn wir alle gemeinsam ein bißchen Wind machen, daß die Wolke weggeht, dann wäre ich happy.“

Erneut kein Rückenwind

Doch am Mittwoch abend herrschte an den TV-Geräten in Deutschland einmal mehr Flaute. Ob das daran lag, daß das DFB-Team in Leipzig neben Ilkay Gündogan, Julian Brandt und Antonio Rüdiger nur mit einer B-Elf auflief, wird sich bei den kommenden Spielen gegen die Ukraine am Sonnabend und gegen Spanien am Dienstag darauf zeigen. Dann werden auch Stars wie Kapitän und Torhüter Manuel Neuer, Serge Gnabry und Leroy Sane vom FC Bayern, Chelsea-Angreifer Timo Werner und Toni Kroos von Real Madrid wieder zum Kader gehören.

Möglicherweise braucht es jedoch etwas mehr, damit sich die Deutschen wieder für „Die Mannschaft“ begeistern, wie die Nationalelf seit 2015 offiziell heißt. Gündogan bezeichnet sich und seine Mitspieler nach dem 1:0-Sieg gegen Tschechien eher unabsichtlich als „zusammengewürfelte Truppe“. Genau das aber ist der Eindruck, den viele Zuschauer nicht erst seit dem letzten Spiel vom DFB-Team haben.

Red-Bull-Arena in Leipzig beim Fußball-Länderspiel Deutschland gegen Tschechien Foto: picture alliance/Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa
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