BERLIN. Die Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, Monika Herrmann (Grüne), hat mehr Polizeipräsenz in ihrem Berliner Stadtteil verlangt. „Wir brauchen Präsenz und Streifen auf der Straße“, sagte sie der Berliner Morgenpost.
Sie wünsche sich sogenannte Kontaktbereichsbeamte zurück, die auf Streife gingen. „Ich möchte ein, zwei Polizisten, die jeweils regelmäßig unterwegs sind.“
Die Grünen-Politikerin beklagte eine Ausweitung der Drogen-Schwerpunkte in ihrem Bezirk. Mittlerweile seien nicht mehr nur der Görlitzer Park und das Kotbusser Tor betroffen. Süchtige und Rauschgifthändler gingen ihren Geschäften auch an anderen Orten nach. Dabei spiele auch Heroin eine Rolle. So sei der Görlitzer Park „nicht mehr der Kifferpark“, äußerte Herrmann.
Reinigungskosten für Parks steigen
Beim Umgang mit der Drogenthematik werde sie vom Berliner Senat allein gelassen. „Ich merke keine Drogenpolitik, die uns im Bezirk hilft“, lautete ihr Fazit.
Ein weiteres großes Problem sei die Verwahrlosung des öffentlichen Raumes durch Müll. In der Vergangenheit hatte die Bürgermeisterin Touristen dafür verantwortlich gemacht. Nun räumte sie ein, daß auch nach dem Ausbleiben der Besucher infolge der Corona-Pandemie der Abfall nicht weniger geworden sei.
Laut Herrmanns Sprecherin Sara Lühmann stiegen die Reinigungskosten für Grünflächen in dem Bezirk in den vergangenen Jahren kontinuierlich an. Vor vier Jahren betrugen die Ausgaben demnach 447.000 Euro. In diesem Jahr könnten sie bei rund 900.000 Euro liegen.
Bürgermeisterin: „Das ist mir zu gefährlich“
Im vergangenen Sommer hatte Herrmann verschärfte Sicherheitsmaßnahmen gegen die Drogendealer im Görlitzer Park abgelehnt und dabei auch auf Wünsche der Anwohner verwiesen. Statt dessen sollten Imbißbuden die Drogenhändler von den Eingängen der Grünanlage verdrängen.
Kurz darauf bekannte die Politikerin, sich nachts nicht in die Parks der Hauptstadt zu trauen. „Das ist mir als Frau zu gefährlich.“ (ag)