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Kolonialgeschichte: Deutschland will Herero und Nama um Entschuldigung bitten

Kolonialgeschichte: Deutschland will Herero und Nama um Entschuldigung bitten

Kolonialgeschichte: Deutschland will Herero und Nama um Entschuldigung bitten

Ex-CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz verhandelt mit den Interessenvertretern der Herero und Nama Foto: (c) dpa
Ex-CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz verhandelt mit den Interessenvertretern der Herero und Nama Foto: (c) dpa
Ex-CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz verhandelt mit den Interessenvertretern der Herero und Nama Foto: (c) dpa
Kolonialgeschichte
 

Deutschland will Herero und Nama um Entschuldigung bitten

Der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz hat eine Bitte um Entschuldigung der Bundesregierung bei den Nachkommen der Herero und Nama angekündigt. Zugleich sagte er deutsche Investitionen in Namibia zu, wo die beiden afrikanischen Volksgruppen leben.
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BERLIN. Der ehemalige CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz hat eine Bitte um Entschuldigung der Bundesregierung bei den Nachkommen der Herero und Nama angekündigt. „Das wird auf hochrangiger Ebene stattfinden sowie in einer angemessenen Form und einem würdigen Rahmen. Dabei wird auch klar benannt, um was es geht: den Völkermord an den Herero und Nama“, äußerte er gegenüber dem Tagesspiegel.

Bislang hatte sich Deutschland gegen den Begriff „Völkermord“ gewehrt aus Sorge vor Reparationsforderungen. Ungeachtet der Frage nach finanzieller Wiedergutmachung sagte Polenz deutsche Investitionen in den Gebieten der beiden afrikanischen Volksgruppen im heutigen Namibia zu. „Fest steht, daß die Bundesrepublik in den Gebieten der Herero und Nama ins Gesundheitswesen, in die Berufsausbildung und andere Projekte der Infrastruktur investieren will.“ Außerdem solle eine „gemeinsame Erinnerungskultur“ erarbeitet werden, kündigte der Christdemokrat an, der Unterhändler in den Verhandlungen ist. Er hoffe, daß sich daraus langfristig ein „neues Bewußtsein für die deutsche Geschichte“ entwickle.

Bundesregierung gab Gebeine zurück

Namibias Präsident Hage Geingob hatte jüngst vor dem Parlament in Windhuk behauptet, ein erstes deutsches Angebot über zehn Millionen Euro als „Beleidigung“ abgelehnt zu haben. Das Auswärtige Amt kommentierte die Aussage nicht.

Vor dem Ersten Weltkrieg besaß das Deutsche Reich in Afrika die Kolonien Deutsch-Ostafrika, Deutsch-Südwestafrika, Togo und Kamerun. In Deutsch-Südwest schlugen Kolonialtruppen zwischen 1904 und 1908 Aufstände der Herero und Nama nieder. Laut Schätzungen kamen dabei 50.000 bis 70.000 Angehörige der Volksgruppen ums Leben.

Im August 2018 gab Deutschland die Gebeine von Herero und Nama an Namibia zurück. Dabei erneuerten Vertreter des afrikanischen Landes ihre Reparationsforderungen. Seit 2013 laufen die Verhandlungen über mögliche Entschädigungen. (ag)

Ex-CDU-Generalsekretär Ruprecht Polenz verhandelt mit den Interessenvertretern der Herero und Nama Foto: (c) dpa
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