ERFURT. Thüringens Landesregierung hat beschlossen, durch ein neues Aufnahmeprogramm 500 Flüchtlinge in das Bundesland zu holen. „Die Landesregierung zeigt damit, daß sie sich ihrer humanitären Verantwortung bewußt ist“, sagte Thüringens Integrationsminister Dirk Adams (Grüne) dem MDR am Dienstag.
Demnach sollen bis Ende 2022 besonders schutzbedürfte Einwanderer eine Aufenthaltsgenehmigung für Thüringen bekommen. Dazu zählten unter anderem unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, allein reisende Frauen und Schwangere. Das Vorhaben bedarf noch der Zustimmung des Bundes.
Linken-Politikerin: „Die Tür ist offen“
Sollte der grünes Licht für die Pläne der Thüringer Landesregierung geben, werde in griechischen Auffanglagern nach geeigneten Personen gesucht. Nach einer Identitätsüberprüfung und medizinischen Kontrollen sollen sie dann in Deutschland zunächst in Quarantäne kommen.
Die Linken-Abgeordnete im Europaparlament, Cornelia Ernst, zeigte sich froh über die Einigung der Erfurter Koalition. „Die Tür ist offen für weitere Initiativen, helft Menschen in Not“, schrieb sie auf Twitter.
Anfang Mai hatte Adams noch die Aufnahme von 2.000 Flüchtlingen in Thüringen gefordert. Dagegen hatte sich der Koalitionspartner SPD ausgesprochen und rechtliche Bedenken geäußert. In Sachsen hatten sich die Grünen zuvor ebenfalls dafür stark gemacht, mittels eines neuen Landesprogramms 500 Migranten aufzunehmen. (ag)