DRESDEN. Die Linkspartei im sächsischen Landtag hat der AfD vorgeworfen, in einer Kleinen Anfrage bewußt verschwörungstheoretische Narrative zu verwenden. Der AfD-Landtagsabgeordnete Rolf Weigand hatte sich darin nach gebärfähigen Frauen je Jahr von 2010 bis 2018 erkundigt, unterteilt nach Landkreisen, Alter und Nationalität. Die Abgeordnete der Linkspartei, Sarah Buddeberg, nannte es laut MDR „einfach abartig“, nach der Nationalität zu fragen. „Hier werden Verschwörungstheorien bedient vom Bevölkerungsaustausch.“
Außerdem störte sich Buddeberg an dem Begriff „im gebärfähigen Alter“. Die Formulierung sei aus der Zeit gefallen und reduziere Frauen „auf ihre Rolle als Gebärmaschinen“. Die Anfrage spalte die Gesellschaft weiter.
Weigand: Zuerst vor der eigenen ideologischen Haustür kehren
Weigand, der auch Vorsitzender der Jungen Alternative in Sachsen ist, kommentierte die Vorwürfe auf Facebook. Er nutze eine übliche Formulierung, die das Landesamt für Statistik ebenfalls verwende. Die Zahlen seien notwendig, um „eine bessere Familienpolitik für unsere sächsischen Familien“ einlösen zu können, wie die AfD es in ihrem Programm verspreche. Wer das als Verschwörungstheorie abtue, solle „zuerst vor der eigenen ideologisch verblendeten Tür kehren“.
Der Generalsekretär der sächsischen SPD, Henning Homann, bezeichnete die Anfrage als „übliche Empörungsstrategie“ der AfD. Die Partei hoffe auf eine öffentliche Skandalisierung. Dagegen schlug Homann vor: „Wir sollten die Vielfalt in unserem Land verteidigen.“ (hr)