DRESDEN. Die Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) haben ihre Entscheidung verteidigt, die Zusammenarbeit mit einem Busfahrer wegen eines Aushangs zu beenden. „Wir sind als öffentliches Unternehmen zu politischer Neutralität verpflichtet“, sagte eine DVB-Sprecherin auf Nachfrage der JUNGEN FREIHEIT.
Der Busfahrer hatte an seinem Fahrzeug einen Zettel befestigt, auf dem „Diesen Bus steuert ein deutscher Fahrer“ in Fraktur geschrieben stand. Ein Fahrgast empörte sich via Twitter bei den Verkehrsbetrieben. „Wir werten das als klare Meinungsäußerung, die wir nicht dulden“, begründete die DVB-Sprecherin die Maßnahme. Sie räumte ein, daß die DVB nicht mit dem Fahrer gesprochen habe. Allerdings sei das Subunternehmen, für das der Mann arbeite, „voll auf unserer Linie“.
Weiterer Aushang aufgetaucht
Der Fahrgast Peter Dörffel sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland:„Ich war baff, als ich diesen Zettel beim Einsteigen sah. Im ersten Moment war ich kaum verwundert, da solche Taten in den letzten Jahren immer salonfähiger geworden sind.“ Er habe viele Freunde mit ausländischen Wurzeln, ich weiß nicht, wie die es aufgefaßt hätten, diesen Wisch zu lesen.“
Wie die Sächsische Zeitung berichtete, tauchte auch auf dem Bus einer anderen Linie ein ähnliches Schild auf, das ein Fahrgast bemerkte. Demnach könnte die Aktion abgesprochen sein und mit dem geplanten Einsatz serbischer Busfahrer zusammenhängen.
Das Subunternehmen plane, wegen Personalmangels ausländische Chauffeure einzusetzen. Immer mehr Busfahrer gingen in Rente und die öffentlichen Verkehrsbetriebe würden immer größer und böten mehr Linien an, was die Personalnot verschärfe. Ein Polizeisprecher sagte dem Blatt, die Fahrer hätten nicht mit strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. (ls)