BERLIN. Die Bundesregierung will Plastiktüten ab dem kommenden Jahr komplett verbieten. Dazu hat Umweltministerin Svenja Schulze (SPD) nach Informationen der Bild-Zeitung einen entsprechenden Gesetzentwurf in die Ressortabstimmung eingebracht.
Dieser sieht vor, daß nach einer Übergangsfrist von sechs Monaten Plastiktüten bereits 2020 komplett aus dem Handel verschwinden. Die Übergangsfrist wird demnach in der ersten Hälfte des kommenden Jahres beginnen. Auch biologisch abbaubare Plastiktüten wären davon betroffen.
Pro-Kopf-Verbrauch ist deutlich zurückgegangen
Erlaubt bleiben sollen hingegen dünne Plastiktüten wie sie etwa zum Obstkauf im Supermarkt angeboten werden. „Unter die Ausnahme fallen sehr leichte Kunststofftragetaschen mit einer Wandstärke von weniger als 15 Mikrometern, die aus Hygienegründen erforderlich sind oder als Erstverpackungen für lose Lebensmittel vorgesehen sind, sofern dies zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung beiträgt“, heißt es in dem Entwurf.
Durch freiwillige Selbstverpflichtung der Märkte ist der Pro-Kopf-Verbrauch von Plastiktüten bereits in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen – von 70 Tüten 2015 auf nunmehr 20. Die Notwendigkeit eines Verbots begründet das Ministerium aber damit, daß „eine gewisse Anzahl von Endverbrauchern zur Zahlung des Entgelts“ für Plastiktüten weiterhin bereit sei und nicht alle Händler freiwillig auf den Verkauf verzichteten. (tb)