CHICAGO. Weiße Amerikaner haben größere Schuld am Klimawandel als andere ethnische Gruppen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Universität Illinois, die im Journal of Industrial Ecology veröffentlich worden ist. Grund ist laut den Machern der Erhebung die Ernährungsweise vieler Weißer. „Die Eßgewohnheiten der Weißen hatten die größten Pro-Kopf-Auswirkungen auf Treibhausgase und das Wasser aller demographischer Gruppen“, heißt es in dem Bericht.
Vor allem Lebensmittel wie Kartoffeln, Rindfleisch, Äpfel und Milch trügen zu der schlechten CO2-Bilanz bei. Hingegen habe die Ernährungsweise von Schwarzen einen höheren Flächenverbrauch zur Folge, aber eine bessere Energiebilanz. Hierfür sei die proteinreiche Ernährung dieser Bevölkerungsgruppe verantwortlich.
Weiße auch für Luftverschmutzung verantwortlich
Der durchschnittliche Kohlendioxid-Verbrauch von Weißen beträgt der Erhebung zufolge 680 Kilogramm pro Jahr. Bei Latinos liegt er bei 640, bei Afroamerikanern bei 600 Kilogramm. Das Fazit eines der Autoren der Studie, Joe Bozeman: „Zwar scheint der Unterschied nicht so groß, weil diese Zahlen nur pro Kopf zu sehen sind, aber wenn man sie addiert, wird klar, daß Weiße als Konsequenz ihrer Ernährungsweise für die Mehrheit der Treibhausgase verantwortlich sind.“
Im März hatte eine Studie der Universität Minnesota Weißen vorgeworfen, maßgeblich für die Verschmutzung der Luft verantwortlich zu sein. Darunter würden besonders Schwarze und Latinos leiden. Weiße machen laut den Zahlen des Zensus von 2010 etwas mehr als 60 Prozent der US-Bevölkerung aus. Rund 18 Prozent sind Latinos, 13 Prozent sind Afroamerikaner. (tb)