BERLIN. Der britische Komiker Rowan Atkinson hat das Recht auf freie Meinungsäußerung verteidigt. Dazu gehöre auch, Witze über Religionen zu machen, sagte der 63 Jahre alte Engländer im Gespräch mit der Welt. Dafür setze er sich seit Jahren ein.
Hintergrund ist Atkinsons Unterstützung für den ehemaligen britischen Außenminister Boris Johnson, der Burkaträgerinnen als „wandelnde Briefkästen“ bezeichnet hatte. Zwar teile er nicht die politischen Ansichten Johnsons, aber das Recht auf freie Meinungsäußerung, betonte der „Mr. Bean“-Darsteller.
„Ich glaube aufrichtig an die große Bedeutung der freien Rede und Meinungsäußerung. Ohne das Recht auf Beleidigung ist der Begriff der ‘freien Rede’ doch letztlich inhaltsleer“, äußerte Atkinson seine Überzeugung. Heute glaubten viele Leute, unverletzt und ohne Kritik durch das Leben gehen zu können. „Wenn man verärgert wurde, kann man doch zurückschlagen und ein Gegenargument finden! Die Idee, Anstößigkeiten komplett zu verbieten, ist eine sehr gefährliche Idee.“
Unbedachte Äußerungen können den Job kosten
Die Rolle der sozialen Medien sei für die Kommunikation beängstigend. Durch das Geraune im Netz würden schnell Urteile gefällt. Aufgrund unbedachter Äußerungen verlören Personen ihre Arbeit, da selbsternannte „Twitter-Standgerichte“ großen Einfluß auf die öffentliche Meinung hätten.
Atkinson gibt den sozialen Netzwerken im Internet eine Mitschuld an der Einschränkung der Meinungsfreiheit. Das sei bizarr, da sie eigentlich auf dem Prinzip der freien Rede aufgebaut seien. Doch sobald jemand diese Möglichkeit nutze, sehe er sich vielfacher Kritik von verärgerten Personen gegenüber, „die Richter und Henker zugleich“ sein wollten. (ag)