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Aktualisierung: Polizei beginnt mit Räumung des Hambacher Forstes

Aktualisierung: Polizei beginnt mit Räumung des Hambacher Forstes

Aktualisierung: Polizei beginnt mit Räumung des Hambacher Forstes

Hambacher Forst
Hambacher Forst
Die Polizei hat mit einem Großaufgebot begonnen, den Hambacher Forst zu räumen Foto: picture alliance/Oliver Berg/dpa
Aktualisierung
 

Polizei beginnt mit Räumung des Hambacher Forstes

Die Polizei hat am Donnerstag morgen mit der Räumung des Hambacher Forstes begonnen. Ein Großaufgebot war mit schwerem Gerät im Einsatz, um die militanten Braunkohle-Gegner aus dem Wald zu bringen. Die Grünen kritisierten das Vorgehen der nordrhein-westfälischen Landesregierung.
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Wallasch, Medien, Gesicht

HAMBACH. Die Polizei hat am Donnerstag morgen mit der Räumung des Hambacher Forstes begonnen. Rund 150 militante Braunkohle-Gegner haben sich dort in 60 Baumhäusern verschanzt. Sie sollen auf Anweisung der nordrhein-westfälischen Bauministerin Ina Scharrenbach (CDU) von dort weggebracht werden, meldet der WDR.

Die Räumung erfolge wegen „Gefahr im Verzug für Leib und Leben der Baumhausbewohner aus Brandschutzgründen“. Aus diesem Grund gebe es keinen weiteren Aufschub. Zuvor hatte es geheißen, man wolle bis zur Rodung des Waldes warten, die erst im Oktober erfolgen soll.

Großaufgebot der Polizei sichert Räumung

Polizeikräfte rückten am Donnerstag mit einem Großaufgebot und schwerem Gerät an. Unter anderem mußten Besetzer aus den selbstgebauten Gerüsten und Baumhäusern geholt und Sitzblockaden aufgelöst werden. Linksextremisten hatten im Vorfeld Widerstand angekündigt.

In den vergangenen Wochen war es rund um den Hambacher Forst wiederholt zu Angriffen der militanten Braunkohle-Gegner auf Polizisten und Mitarbeiter des Energieunternehmens RWE gekommen. Am Mittwoch hatte ein Polizeibeamter einen Warnschuß abgegeben, nachdem er von Angreifern „massiv mit Steinwürfen“ attackiert worden war, teilte die Polizei Aachen mit.

Grüne kritisieren Landesregierung von NRW

Die Räumung gilt als einer der größten Polizeieinsätze der Polizei in Nordrhein-Westfalen. Zur Verstärkung wurden Einsatzkräfte aus dem gesamten Bundesgebiet hinzugezogen.

Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter nannte das Vorgehen der schwarz-gelben Landesregierung eine „völlig verantwortungslose Eskalation“. Die Regierung trage ihre „Pro-RWE-Politik gegen das Klima auf dem Rücken der Polizei aus“, sagte Hofreiter in einer Stellungnahme. Die nun geplanten Rodungen waren 2016 von der damaligen rot-grünen NRW-Landesregierung beschlossen worden.

Umweltschutzorganisationen kündigten unterdessen weitere Proteste an.

Erste Demonstranten setzten sich bereits am Mittag am Hambacher Forst in Bewegung.

Linksextremisten greifen Polizei und Arbeiter an

Am Nachmittag griffen militante Braunkohle-Gegner Polizisten und Arbeiter an. Laut der Polizei Aachen schossen die Täter mit Zwillen Stahlkugeln und warfen Steine.

Der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, bezeichnete die Linksextremisten als Verbrecher. „Wer Steine auf Polizisten wirft, ist kein Aktivist, sondern ein Schwerverbrecher“, sagte er der Welt.

Auch die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, Beatrix von Storch, bemängelte, daß die Gewalttäter in der Berichterstattung als „Aktivisten“ verharmlost würden.

Politiker von Grünen, SPD und Linken kritisierten die begonnen Räumung scharf. Auf Twitter nannte die Vorsitzende der Linkspartei, Katja Kipping, die Bundesregierung „einen willigen Helfer“ der Kohleindustrie.

Der Hambacher Forst ist in den vergangenen Jahren zum Widerstandssymbol gegen den Braunkohle-Abbau geworden. RWE will ab Oktober 100 Hektar roden, um weitere Braunkohle abzubauen. (ag)

 

 

Die Polizei hat mit einem Großaufgebot begonnen, den Hambacher Forst zu räumen Foto: picture alliance/Oliver Berg/dpa
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