HAMBURG. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) hält den Einsatz von Burkinis im Schwimmunterricht an Schulen für unbedenklich. „Das Wichtigste ist ja das Wohl der Kinder, und das heißt nun mal, daß alle schwimmen lernen“, betonte Giffey am Sonntag auf einer Veranstaltung der Zeit in Hamburg.
Wenn die Teilnahme am Schwimmunterricht dadurch gefördert würde, daß Schulen Burkinis anschafften und an moslemische Schülerinnen ausgäben, sei dies vertretbar, sagte die Familienministerin. Es sei dabei nur wichtig, daß der Bildungsauftrag im Vordergrund stehe und die Sache „nicht hochstilisiert wird zum Untergang des Abendlandes“. Mitte Juni hatte ein Gymnasium im nordrhein-westfälischen Herne für Schlagzeilen gesorgt, nachdem bekanntgeworden war, daß es 20 Burkinis für den Schwimmunterricht mit moslemischen Schülerinnen angeschafft hatte.
Angesprochen auf den Asylstreit zwischen CDU und CSU sagte Giffey: „Da gibt es ein paar Männer, die alle auf dem Egotrip sind. Und die vergessen, bei allem Machtgehabe und Platzhirschgehabe, daß wir für etwas anderes angetreten sind.“ Die Bürger erwarteten, daß die Regierung endlich ihre Arbeit mache. Und hierzu gehöre ihrer Ansicht nach nicht die Wiedereinführung von Grenzkontrollen. Dies umzusetzen, würde Milliarden kosten, warnte die SPD-Politikerin. Wenn man die Grenzen wirklich kontrollieren wolle, brauche es dafür Mauern und Zäune. Das könne aber nicht das politische Ziel der Großen Koalition sein. (krk)