BERLIN. Das Bundeskriminalamt hat 39.400 Straftaten registriert, die Asylsuchende in den ersten drei Quartalen 2016 in deutschen Asylunterkünften begangen haben. Das geht aus einem internen Bericht hervor, aus dem die Bild am Sonntag zitiert. Demnach wurden in Erstaufnahme- oder Sammelunterkünften von Januar bis September 17.200 Körperverletzungen, 6.500 Diebstähle, 2.400 Rauschgiftdelikte, 510 Vergewaltigungen und 139 Tötungsdelikte – einschließlich Versuche – erfaßt.
Asylunterkünfte gelten seit jeher als Kriminalitätsschwerpunkte. Beispielsweise konnten nach den Kölner Sex-Attacken in der Silvesternacht 2015/ 2016 mehrere gestohlene Mobiltelefone bei oder in Asylunterkünften geortet werden. Laut der aktuellen Polizeilichen Kriminalitätsstatistik werden 38,5 Prozent aller registrierten Straftaten von Personen ohne deutsche Staatsbürgerschaft begangen. Das liegt deutlich über dem offiziellen Bevölkerungsanteil von elf Prozent.
Der Kriminologe Christian Pfeiffer erklärt die Diskrepanz damit, daß der Anteil junger Männer bei Ausländern überrepräsentiert ist. Tatsächlich seien diese nicht krimineller als Deutsche. Zusätzlich komme erschwerend hinzu, wenn vor allem Einwanderer aus islamischen Ländern mit Vorurteilen der Deutschen konfrontiert werden. „Muslimische Gruppen tun sich auch deshalb besonders schwer, weil die Ablehnung besonders hoch ist“, sagte Pfeiffer. (FA)