HAMBURG. Die Frauenbeauftragte des Islamischen Zentralrats Schweiz (IZRS) Nora Illi hat in einem Interview mit dem Branchendienst Meedia eine Klage gegen die Bild-Zeitung in Aussicht gestellt. Der Grund: Das Blatt hatte sie in einem Bericht ohne Nikab abgebildet.
Illi: „Ganz allgemein: Wenn jemand seit mehreren Jahren sich aus religiösen Gründen verschleiert und dann ein solches Foto publiziert wird, ist das definitiv ein massiver Eingriff in die Persönlichkeitsrechte und dagegen sollte rechtlich vorgegangen werden.“
Medien hätten Mitschuld an Radikalisierung
Doch nicht nur dem Boulevardblatt droht Illi. In dem Interview wird sie auch gefragt, ob sie die Kritik an ihrem Auftritt in der Anne Will Sendung nachvollziehen könne. Schrieb doch die Welt von „IS-Propaganda“, der Stern von „Skandal“ und die FAZ von „Gratwanderung“. Illi hält diese Kritik für „eine absolute Tatsachenverdrehung und Verleumdung. Wir werden, sofern möglich, rechtlich dagegen vorgehen.“
In dem Interview gibt Illi den Medien eine Mitschuld an der Radikalisierung junger Moslems: „Einen Muslim als ‚radikal‘ oder ‚fundamentalistisch‘ zu bezeichnen ist in den Medien Standard. Dieses Schubladendenken muß ein Ende haben. Gerade diese radikale Berichterstattung ist es, die junge Menschen radikalisiert.“ (mec)