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ARD-Talkshow: Heftige Kritik an Islamisten-Auftritt bei Anne Will

ARD-Talkshow: Heftige Kritik an Islamisten-Auftritt bei Anne Will

ARD-Talkshow: Heftige Kritik an Islamisten-Auftritt bei Anne Will

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Nora Illi in der ARD-Sendung Anne Will am 6. November Foto: picture alliance/ZB/dpa
ARD-Talkshow
 

Heftige Kritik an Islamisten-Auftritt bei Anne Will

Der Auftritt einer vollverschleierten Islamistin bei Anne Will schlägt weiter hohe Wellen. Es sei ein Fehler, islamistischer Propaganda in einer GEZ-finanzierten Sendung eine Plattform zu bieten, sagte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Stephan Mayer (CSU), der JUNGEN FREIHEIT. Scharfe Kritik kam auch vom Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt.
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BERLIN. Der Auftritt einer vollverschleierten Islamistin bei Anne Will schlägt weiter hohe Wellen. Die Frauenbeauftragte des sogenannten „Islamischen Zentralrats der Schweiz“, Nora Illi, hatte in der ARD-Talkshow die Teilnahme an Kämpfen in Syrien verharmlost und Verständnis für junge Frauen geäußert, die zu IS-Kämpfern reisen. Auch klagte sie, ein Burka-Verbot würde Moslems in Deutschland ausgrenzen.

Wenig Verständnis für den Auftritt äußerte der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Stephan Mayer, gegenüber der JUNGEN FREIHEIT: „Ich betrachte es als großen Fehler, daß man Nora Illi am vergangenen Sonntag abend bei ‘Anne Will’, mit GEZ-Gebühren finanziert, sehr undifferenziert eine Plattform für islamistische Propaganda geboten hat“, kritisierte der CSU-Politiker.

Der „Islamische Zentralrat der Schweiz“ sei eine kleine und radikale Splittergruppe und vertrete gerade einmal 3.700 Mitglieder und damit weniger als 1 Prozent der rund 400.000 Schweizer Muslime und sei damit in keiner Weise repräsentativ.

„Eine verheerende Botschaft“

„Frau Illi hat aus meiner Sicht in der Sendung den sogenannten islamischen Staat und den Dschihad auf unverantwortliche und höchst gefährliche Weise verharmlost und relativiert. Der Teilnahme am sogenannten ‘heiligen Krieg’ eine theologische Rechtfertigung zu geben, gar als ‘Zivilcourage’ zu loben, halte ich für blanken Hohn“, ergänzte Mayer.

Kritik kam auch vom Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt. „Es darf nicht schick werden, gefährlichen islamistischen Extremismus salonfähig zu machen. Bei Rechtsextremismus würde richtigerweise kein vernünftiger Mensch auf die Idee kommen, ein derartiges Podium zu bieten“, sagte Wendt der JF.

Er hoffe, daß die Sendungsmacher die Woge des Protestes zum Anlaß nähmen, ihre Verantwortung für die gefährliche Wirkung solcher Auftritte zu überdenken. „Junge Menschen könnten sonst denken: ‘Was das öffentlich rechtliche Fernsehen macht, kann ja so schlimm nicht sein!’ Eine verheerende Botschaft“, warnte der Gewerkschaftschef.

Broder kündigt GEZ-Boykott an

Der CDU-Politiker Wolfgang Bosbach, der ebenfalls an der Sendung teilgenommen hatte, nahm die Redaktion von Anne Will in Schutz. „Ich bin mir ganz sicher, daß Anne Will und die gesamte Redaktion nicht dem radikalen Islamismus eine Werbefläche bieten, sondern sich sehr kritisch mit dieser Strömung auseinandersetzen wollten“, betonte Bosbach gegenüber der Neuen Osnabrücker Zeitung. Fraglich sei allerdings, ob dieser Plan auch aufgegangen sei. Hier seien Zweifel sind angebracht.

Der Publizist Hendryk M. Broder kündiget unterdessen an, wegen der Sendung künftig keinen Rundfunkbeitrag mehr zu zahlen. Er habe sich schon lange über die Zwangsabgabe geärgert, doch nun sei Schluß, schrieb Broder auf Welt Online. Über das Tragen des Nikab oder der Burka könne es keine Debatte geben, schon gar nicht über das alberne Argument, ein Burka-Nikab-Verbot würde es den betroffenen Frauen unmöglich machen, am sozialen Leben teilzunehmen.

„Zum Kanon der Selbstverständlichkeiten gehört, daß ich sehen kann, mit wem ich es zu tun habe. Das ist die minimale Voraussetzung für jede Art von Umgang miteinander. Darauf basiert mein Werteverständnis. Und deswegen verweigere ich die Zahlung der Zwangsgebühr. Ab sofort müssen ARD und ZDF ohne meine 17,50 Euro auskommen.“ (krk)

Nora Illi in der ARD-Sendung Anne Will am 6. November Foto: picture alliance/ZB/dpa
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Marc Jongen, ESN Fraktion
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