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„heute+": ZDF verteidigt Nicht-Berichterstattung über Hamburger Mordfall

„heute+": ZDF verteidigt Nicht-Berichterstattung über Hamburger Mordfall

„heute+": ZDF verteidigt Nicht-Berichterstattung über Hamburger Mordfall

Elmar Theveßen
Elmar Theveßen
Elmar Theveßen: Mordfall in Hamburg hatte keine gesamtgesellschaftliche Dimension Foto: dpa
„heute+"
 

ZDF verteidigt Nicht-Berichterstattung über Hamburger Mordfall

Das ZDF hat es verteidigt, daß seine Nachrichtensendung „heute+“ nicht über den Mord an einem jungen Hamburger berichtete. Die Tat sei keine überregionale Nachricht und damit für „heute+“ nicht relevant, heißt es in einer Stellungnahme. Der Fall des Alster-Mords von Hamburg hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt.
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MAINZ. Das ZDF hat es verteidigt, daß seine Nachrichtensendung „heute+“ nicht über den Mord an einem jungen Hamburger berichtete. Die Tat sei keine überregionale Nachricht und damit für „heute+“ nicht relevant, heißt es in einer Stellungnahme.

Man berichte erst dann, wenn ein Ereignis eine gesamtgesellschaftliche Dimension habe, es sich um Politikversagen handle, es um ein Problem gehe, das das gesamte Land betreffe, oder, wie im Fall des „Horrorhauses von Höxter“, es ein Ereignis mit besonderer Schwere sei. In Höxter hatte ein Paar mehrere Frauen in sein Haus gelockt und dort anschließend gefoltert und getötet.

Fall sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen

Der Fall des Alster-Mords von Hamburg hatte deutschlandweit für Schlagzeilen gesorgt. Dort war ein 16jähriger am vorvergangenen Sonntag hinterrücks und ohne Anlaß von einem Unbekannten erstochen worden. Seine 15 Jahre alte Freundin, mit der er einen Spaziergang an der Alster unternahm, war vom Täter in den Fluß gestoßen worden, konnte sich aber ans Ufer retten.

Die Polizei fahndet derzeit nach einem 23 bis 25 Jahre alten Mann mit „südländischer Erscheinung“. Eine Trauerfeier war am Sonntag von Linksradikalen gestört worden, weil die AfD angekündigt hatte, einen Kranz für das Opfer niederlegen zu wollen.

Die mutmaßlich ausländische Herkunft des Täters spiele für seinen Sender keine Rolle, sagte der stellvertretende ZDF-Chefredakteur Elmar Theveßen. „Es ist für uns nicht das entscheidende Kriterium, welchen ethnischen Hintergrund ein Täter hat. Es sei denn, es ist für das Verständnis der Tat notwendig zu wissen.“ Wichtig sei, die Fakten zu kennen.

Wenn es nur Anzeichen gebe, daß es sich um einen Täter mit Migrationshintergrund handle, reiche das nicht aus. Auf Twitter teilte „heute+“ zudem mit, Nationalitäten pressekodexkonform zu nennen, wenn sie für das Verständnis der Tat wesentlich seien. Ansonsten jedoch nicht. (krk)

Elmar Theveßen: Mordfall in Hamburg hatte keine gesamtgesellschaftliche Dimension Foto: dpa
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