BERLIN. Die SPD hat den Vorstoß des Zentralrats der Katholiken (ZdK) zur Lockerung des Zölibats unterstützt. „Wer von den islamischen Moscheevereinen und Verbänden verlangt, sich intern nach den Prinzipien unseres Grundgesetzes zu organisieren, darf auch bei der katholischen Kirche Veränderungen einfordern“, sagte die kirchenpolitische Sprecherin der Sozialdemokraten, Kerstin Griese, der Rheinischen Post.
Zuvor hatte ZdK-Chef Thomas Sternberg (CDU) gefordert, das Zölibat zu überdenken und Frauen zur Diakonenweihe zuzulassen. „Wenn es nicht mehr anders geht, daß wir personell in der Seelsorge ausbluten, und wenn es so ist, daß der Zölibat ein Hindernis darstellt, dann muß er, weil weniger wichtig, gelockert werden“, sagte er der Augsburger Allgemeinen.
Weiter fragte er: „Wir haben jetzt schon sehr gute und engagierte Diakone – das sind verheiratete Männer. Warum in aller Welt sollen sie nicht zu Priestern geweiht werden?“ Hintergrund der Debatte sind die sinkenden Zahlen von Männern, die sich in Deutschland zu katholischen Priestern weihen lassen. Im vergangenen Jahr waren dies lediglich 58. (ho)