LONDON. Londons Bürgermeister Boris Johnson wirbt für einen Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union. Der „Brexit“ ermögliche einen „besseren Deal“, als Cameron ihn in Brüssel ausgehandelt habe, sagte er am Sonntag der Nachrichtenagentur Reuters zufolge.
Zudem sprachen sich sechs Kabinettsmitglieder der konservativen Tories gegen die Empfehlungen von Premierminister David Cameron und damit gegen den Verbleib des Königreichs in der EU aus. Zuvor hatte sich die britische Regierung noch mit den EU-Mitgliedstaaten über ein Reformprogramm geeinigt, das den Ausstieg der Briten aus dem Staatenbund verhindern sollte.
Umfrage sieht knappe Mehrheit für Ausstieg
Cameron hatte Sonderregelungen für Großbritannien ausgehandelt. Das Land soll von einer immer engeren Integration in die EU ausgenommen sein und darf Arbeitern aus anderen EU-Staaten vorübergehend Sozialleistungen streichen. Allerdings reicht dieses Ergebnis des jüngsten EU-Gipfels einigen Mitgliedern der Tories nicht.
Die EU sei in Gefahr, nicht mehr ordentlich demokratisch kontrolliert zu werden, sagte Johnson. Auch die Kölner Silvesternacht hatte der „Out“-Kampagne Zulauf verschafft, ergab eine in der Mail of Sunday veröffentlichte Umfrage. 53 Prozent der Briten sprachen sich demnach für einen Austritt aus der EU aus. Am 23. Juni sollen die Briten über die Frage abstimmen. (mv)