VILLINGEN-SCHWENNINGN. Die Polizei hat zwölf Tage nach dem Fund einer Handgranate auf dem Gelände einer Asylunterkunft in Villingen-Schwenningen einen fremdenfeindlichen Tathintergrund ausgeschlossen. Die Ermittler teilten am Dienstagabend mit, vier Tatverdächtige seien vorläufig festgenommen worden. Die Männer hätten „überwiegend osteuropäischen Migrationshintergrund“.
Die Ermittler der Sonderkommission „Container“ hätten mehr als einhundert Personen vernommen. Am Montagnachmittag und Dienstagvormittag konnten die Beamten vier tatverdächtige Männer im Alter zwischen 22 und 37 Jahren festnehmen. Gegen drei der vier Festgenommenen wurde Haftbefehl wegen eines Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz erlassen. Gegen sie wurde Untersuchungshaft verhängt.
Konflikte zwischen Sicherheitsunternehmen
„In den zurückliegenden Tagen war es der Sonderkommission gelungen, Hinweise auf die im Sicherheitsgewerbe arbeitenden Tatverdächtigen zu gewinnen und einen Tatverdacht zu konkretisieren“, teilte die Polizei mit. Zu den Tathintergründen wollte sich die Polizei aus ermittlungstaktischen Gründen nicht äußern. „Allerdings dürften Konflikte, die zwischen den im Schwarzwald-Baar-Kreis tätigen Sicherheitsunternehmen bestehen, die Ursache sein.“
Der Fund einer scharfen Handgranate auf dem Gelände einer Flüchtlingsunterkunft hatte bundesweit für entsetzte Reaktionen gesorgt. Laut dem Landeskriminalamt soll die Granate über den Zaun der Einrichtung geworfen worden sein. Verletzt wurde dabei niemand. Bundesinnenminister Thomas de Maizière und Justizminister Heiko Maas sowie mehrere Medien hatten einen fremdenfeindlichen Hintergrund vermutet. (ls)