ROM. Die Verhüllung mehrerer nackter Statuen in Roms Kapitolinischen Museen ist auf Kritik gestoßen. Anlaß war der Besuch des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani, der sich Montagabend mit Premierminister Matteo Renzi auf dem Kapitolshügel traf. Wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, sei beim Abendessen auch kein Wein serviert worden.
Der Lega-Nord-Chef Matteo Salvini bezeichnete die Maßnahme nach Angaben von Il Messaggero als „verrücktes Zeug“. Fabio Rampelli, Mitglied der Abgeordnetenkammer für die rechte Partei Fratelli d’Italia – Alleanza Nazionale empörte sich, die Entscheidung „würdigt den schlimmsten islamischen Terroristen“, sagte er nach Angaben des Nachrichtenportals TGCOM24.
Auch Luca Squeri, Regionalkoordinator der Forza Italia in der Provinz Mailand, kritisierte die Entscheidung der Behörden: „Das ist übertriebener Eifer und deshalb nicht akzeptabel. Respekt für die anderen Kulturen kann und darf nicht auf die Leugnung der eigenen hinauslaufen. Das ist kein Respekt, sondern Eliminierung der Unterschiede oder sogar Unterwerfung.“
Milliardenschwere Abkommen unterzeichnet
Wie die Welt berichtete, unterzeichnete Ruhani bereits am ersten Tag seiner viertägigen Reise mehrere milliardenschwere Verträge, die die Rückkehr Irans auf den europäischen Markt einleiten sollen. Binnen weniger Stunden vereinbarte Ruhanis Delegation 17 Abkommen, vor allem in den Bereichen Energie, Gesundheit, Landwirtschaft sowie Bahn- und Luftverkehr.
Am Dienstag traf sich der iranische Präsident mit Papst Franziskus im Vatikan. Bei dem Treffen, das unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen stattfand, hätten Franziskus und Ruhani unter anderem über die Rolle Irans bei der Suche nach politischen Lösungen im Nahen Osten und über das Atomabkommen gesprochen. (ls)