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Aylan als Grapscher: „Charlie-Hebdo“-Karikatur sorgt für Empörung

Aylan als Grapscher: „Charlie-Hebdo“-Karikatur sorgt für Empörung

Aylan als Grapscher: „Charlie-Hebdo“-Karikatur sorgt für Empörung

Karikatur
Karikatur
Karikatur aus der aktuellen Charlie-Hebdo-Ausgabe Foto: Charlie Hebdo
Aylan als Grapscher
 

„Charlie-Hebdo“-Karikatur sorgt für Empörung

Die aktuelle Ausgabe der französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo hat mit einer Karikatur über grapschende Asylsuchende für Empröung gesorgt. Unter der Überschrift „Was wäre aus dem kleinen Aylan geworden, wäre er erwachsen geworden?“ zeigt eine Karikatur eine Person mit lüsternem Blick einer Frau nachläuft. Darunter heißt es: „Po-Grapscher in Deutschland“.
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PARIS. Die aktuelle Ausgabe der französischen Satire-Zeitung Charlie Hebdo hat mit einer Karikatur über grapschende Asylsuchende für Empröung gesorgt. Unter der Überschrift „Was wäre aus dem kleinen Aylan geworden, wäre er erwachsen geworden?“ zeigt eine Karikatur eine Person mit lüsternem Blick, heraushängender Zunge sowie einer Schweinenase, die einer Frau nachläuft. Als Antwort heißt es „Po-Grapscher in Deutschland“.

Der syrische Junge Aylan war Anfang September 2015 tot an einem türkischen Strand aufgefunden worden. Er war ertrunken, nachdemseine Familie versucht hatte, ohne Schwimmwesten auf einem Schlauchboot nach Griechenland zu gelangen. Das für seine Provokation bekannte Blatt spielt damit auf die sexuellen Übergriffe in Köln und anderen Städten an.

Chefredakteur verteidigt gegen Rassismus-Vorwürfe

Die in Kanada lebende Tante von Aylan, Tima Kurdi, kritisierte die Darstellung. „Ich hoffte, die Menschen würden unsere Trauer respektieren. Dies war für uns ein großer Verlust. Wir versuchen zu vergessen und nach vorne zu sehen. Uns erneut Schmerz zuzufügen ist ungerecht“, sagte sie dem amerikanischen Sender CBS. Die Karikatur nannte sie „widerwärtig“.

Die amerikanische NachrichtenseiteVox sowie das Magazin New Republic rügten Charlie Hebdo und bezeichneten die Satire als simplen „Ausdruck des Rassismus“ mit „schlechtem Geschmack“. Auch auf Twitter zeigten sich viele Nutzer empört. Im Hinblick auf die Mentalität unterscheide sich Charlie Hebdo von nicht IS-Terroristen, tadelte ein User.

Dagegen verteidigt der Chefredakteur des französischen Blattes, Laurent Sourisseau, alias Riss, der die Karikatur gezeichnet hatte, den Humor seiner Zeitung und verwies auf die Presse- und Meinungsfreiheit. Charlie Hebdo war Anfang 2015 weltweit in die Schlagzeilen geraten, nachdem zwei Islamisten die Redaktion gestürmt und neun Mitarbeiter getötet hatten. Zuvor hatte sich Charlie Hebdo mehrfach über den islamischen Propheten Mohammed lustig gemacht. (kp)

Karikatur aus der aktuellen Charlie-Hebdo-Ausgabe Foto: Charlie Hebdo
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